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Long-QT-Syndrom (LQTS)

Unter dem Long-QT-Syndrom (LQTS) ist eine Gruppe von funktionellen Störungen zu verstehen, welche verschiedene Ionenkanäle der Zellmembran des Herzens betreffen.

Long-QT-Syndrom

Ein anderes Merkmal des LQTS ist ein erhöhtes Risiko für das Auftreten maligner Herzrhythmusstörungen und einen plötzlichen Herztod. Das LQTS muss jedoch nicht in allen Fällen angeboren sein, denn eine QT-Zeit-Verlängerung kann beispielsweise durch Arzneimittel, Psychopharmaka, Elektrolytstörungen oder kardiale Erkrankungen erworben werden. Arzneistoffe, welche die QT-Zeit verlängern, sind unter anderem Antibiotika, Chinolone, Makrolide, Antidepressiva, trizyklische Antidepressiva, SSRI und Antiarrhythmika.

Eine vollständige Übersicht ist unter dem folgenden Link zu finden: https://crediblemeds.org/ .

Eine Verlängerung der QT-Zeit und das Risiko für Herzrhythmusstörungen ereignet sich laut einer Studie jedoch meistens, wenn mehrere zusätzliche Risikofaktoren vorliegen, wie ein Alter über 65 Jahren, vorbestehende Herzerkrankungen, weibliches Geschlecht, eine hohe Wirkstoffkonzentration oder eine Komedikation mit Arzneimitteln, bei denen dasselbe Risiko besteht.

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Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Konsum von Energy-Drinks bei jungen Menschen, welche unwissentlich unter dem angeborenen LQTS leiden, schwerwiegende Herzereignisse auslösen können.  Dafür seien auch kleine Mengen des Getränks signifikant. 12,5 Prozent der Studienteilnehmer entwickelten nach dem Konsum des Getränkes eine gefährliche QT-Verlängerung, von welchen 8,3 Prozent einen starken Blutdruckanstieg erlitten.

Quellen:

Gray, B., Ingles, J., Medi, C., Driscoll, T. & Semsarian, C. (2017). Cardiovascular effects of Energy Drinks in Familial Long QT Syndrome:  A Randomized Cross-Over Study. International Journal of Cardiology, 231: 150-154.

Klinikum Uni Heidelberg (2021): Das Long QT-Syndrom im Kindes- und Jugendalter. Verfügbar unter https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-kinder-und-jugendmedizin/ii-paediatrische-kardiologie-angeborene-herzfehler/forschung/forschungsschwerpunkte/genetisch-bedingte-herzrhythmusstoerungen/long-qt-syndrom

Konrad, T., Theis, C., Sonnenschein, S., Rostock, T. & Mollnau, H. (2015). Verlängerung der QT-Zeit durch Arzneimittel. Arzneimitteltherapie, 33: 91-5.

Wenzel-Seifert, K., Wittmann, M. & Haen, E. (2011). Psychopharmakaassoziierte QTc-Intervall-Verlängerung und Torsade de Pointes. Ärzteblatt Int, 108(41): 687-93.