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Tobias Szyza

Automatisierter Externer Defibrillator (AED) in Schulen: Eine Initiative zur Rettung von Leben

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Defibrillator - Lebensrettendes Potenzial von AEDs in Schulen: Eine Analyse

In modernen Bildungseinrichtungen geht es nicht nur um das Lernen, sondern auch um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Gemeinschaft. Automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs) sind ein wichtiger Bestandteil dieses Sicherheitsstandards. Aber wie verbreitet sind sie in unseren Schulen und welchen Unterschied können sie wirklich machen?

Die Untersuchung von Sherrid et al. unterstreicht die kritische Bedeutung von AEDs in Schulen. Obwohl nur eine Minderheit der US-Bundesstaaten die Installation von AEDs in Schulen gesetzlich vorgeschrieben hat, zeigen die Daten eindrucksvoll das lebensrettende Potenzial von AEDs. In Situationen mit plötzlichem Herzstillstand – sei es bei Schülern, Lehrern oder Zuschauern bei Sportveranstaltungen – kann der schnelle Zugang zu AEDs über Leben und Tod entscheiden.

Defibrillator im Wandkasten

Eine australische Studie zeigte, dass bei großen Sportveranstaltungen, bei denen Laienhelfer mit AEDs ausgestattet waren, die Überlebensrate bei 86 % lag und weitere 71 % bis zur Entlassung ins Krankenhaus überlebten. Dies bestätigt, dass das Vorhandensein und der Einsatz von AEDs in Schulen und Sportstätten nicht nur die Überlebensrate erhöht, sondern auch das Bewusstsein und die Ausbildung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen verbessert..

Die Anschaffung eines AEDs ist nicht nur eine Investition, sondern auch eine kluge Entscheidung für die Sicherheit. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die zahlreichen Vorteile, insbesondere das unschätzbare Potenzial, Leben zu retten. AEDs in Schulen schützen nicht nur Schüler und Lehrer, sondern auch Zuschauer bei Schulveranstaltungen und stärken so die gesamte Schulgemeinschaft.

Es ist Zeit für einen positiven Wandel und die Einführung von AEDs in Schulen, um sicherzustellen, dass unsere Bildungseinrichtungen nicht nur Orte des Lernens, sondern auch sichere Umgebungen sind.

Quellenangabe:
Sherrid, M.V., Aagaard, P., Serrato, S., Arabadjian, M.E., Lium, J.M., Lium, J.D., & Greenberg, H.M. (2017). State Requirements for Automated External Defibrillators in American Schools: Framing the Debate About Legislative Action. JACC.

Der richtige Druckpunkt bei der Herzdruckmassage: Alles, was Sie wissen müssen

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Effektive Herzdruckmassage: So findest du den richtigen Druckpunkt und meisterst die Reanimationstechnik

Die kardiopulmonale Reanimation (CPR) ist eine lebensrettende Technik, die in Notfallsituationen eingesetzt wird, wenn das Herz einer Person aufhört zu schlagen oder die Atmung aussetzt. Einer der wichtigsten Bestandteile der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist die Herzdruckmassage, bei der durch manuellen Druck auf den Brustkorb ein künstlicher Blutkreislauf erzeugt wird, um die Sauerstoffversorgung des Gehirns und anderer lebenswichtiger Organe aufrechtzuerhalten. Die richtige Durchführung der Herzdruckmassage ist entscheidend für den Erfolg der CPR und kann über Leben und Tod entscheiden.

Der richtige Druckpunkt bei der Herzdruckmassage

Ein entscheidender Aspekt bei der Durchführung einer effektiven kardiopulmonalen Reanimation (CPR) ist das Auffinden und Anwenden des richtigen Druckpunkts bei der Herzdruckmassage. Der Druckpunkt ist der Bereich des Brustkorbs, auf den während der Herzdruckmassage Druck ausgeübt wird, um das Herz zu komprimieren und einen künstlichen Blutkreislauf zu erzeugen.

Der Druckpunkt befindet sich in der Mitte des Brustkorbs, der unten von den Rippenbögen und oben von den Schlüsselbeinen begrenzt wird. Eine einfache Methode, den Druckpunkt zu finden, besteht darin, den unteren Teil des Brustbeins (Sternum) zu ertasten und die Hände mittig auf die untere Hälfte des Sternums zu legen.

Die Bedeutung des richtigen Druckpunkts bei der CPR liegt in seiner Rolle bei der Maximierung der Wirksamkeit der Herzdruckmassage. Die Anwendung des richtigen Drucks am richtigen Druckpunkt stellt sicher, dass das Herz ausreichend komprimiert wird, um einen ausreichenden Blutfluss zum Gehirn und anderen lebenswichtigen Organen aufrechtzuerhalten. Eine falsche Positionierung der Hände oder unzureichender Druck können die Wirksamkeit der Reanimation beeinträchtigen und die Überlebenschancen des Patienten verringern.

Die Technik der Reanimation

Die richtige Technik bei der Durchführung der HerzLungen-Wiederbelebung („Cardiopulmonary Reanimation“, CPR) ist entscheidend, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erzielen. Die wichtigsten Schritte und Aspekte der Reanimationstechnik sind:

  1. Handhaltung: Den Handballen einer Hand auf die untere Hälfte des Brustbeins legen, der Druckpunkt befindet sich in der Mitte des Brustkorbs. Die zweite Hand darüber legen und die Finger verschränken.
  2. Position des Helfers: Knien Sie sich seitlich neben den Patienten, so dass Sie sich direkt über Ihren Händen befinden. Die Arme senkrecht und gestreckt halten, um den Druck effektiv auf den Brustkorb zu übertragen.
  3. Durchführung der Thoraxkompression: Gleichmäßigen Druck auf den Brustkorb ausüben und eine Kompressionsfrequenz von 100-120 Kompressionen pro Minute einhalten. Die Drucktiefe sollte bei Erwachsenen mindestens 5 cm betragen.
  4. Kompressions-Entlastungs-Verhältnis: Achten Sie darauf, dass das Kompressions-Entlastungs-Verhältnis etwa 1:1 beträgt. Das bedeutet, dass der Brustkorb zwischen den Kompressionen vollständig entlastet werden sollte, um eine ausreichende Füllung des Herzens zu ermöglichen. Dies ist wichtig, um den Blutfluss zu den lebenswichtigen Organen aufrechtzuerhalten.

Die Beachtung dieser Techniken bei der Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung gewährleistet die bestmöglichen Überlebenschancen des Patienten. Eine erfolgreiche Reanimation erfordert Übung und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Durch regelmäßiges Üben dieser Techniken können Sie sicherstellen, dass Sie im Notfall in der Lage sind, Leben zu retten.

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Die richtige Druckpunktfindung bei der Thoraxkompression

In den neuen Reanimationsleitlinien wurde die Druckpunktfindung vereinfacht, um Laienhelfenden mehr Handlungssicherheit bei der Durchführung einer effektiven Herzdruckmassage zu geben. Die korrekte Bestimmung des Druckpunkts ist entscheidend für die Wirksamkeit der Herzdruckmassage.

Der richtige Druckpunkt befindet sich in der Mitte des Brustkorbs, begrenzt durch die Rippenbögen unten und die Schlüsselbeine oben. Die richtige Positionierung der Hände ist entscheidend für eine wirksame Herzdruckmassage. Die Handfläche sollte auf der unteren Hälfte des Brustbeins liegen, die andere Hand darüber, wobei die Finger ineinander verschränkt sein sollten.

Die Reanimationstechnik beinhaltet die seitliche Positionierung des Helfers neben dem Patienten, das Halten der Arme senkrecht und gestreckt und das Einhalten einer Kompressionsfrequenz von 100-120 Kompressionen pro Minute. Die Drucktiefe sollte bei Erwachsenen mindestens 5 cm und das Kompressions-/Entlastungsverhältnis etwa 1:1 betragen, um eine ausreichende Füllung des Herzens zu ermöglichen.

Um den richtigen Druckpunkt für die Thoraxkompression zu finden, kann die Stelle mit einem Farbstift markiert werden. Der Druckpunkt liegt in der Mitte des Brustkorbs, der unten durch die Rippenbögen und oben durch die Schlüsselbeine begrenzt wird. Eine genaue Markierung hilft, den Druckpunkt während der gesamten Reanimation im Auge zu behalten und eine wirksame Kompression durchzuführen.

Es ist wichtig, den Druckpunkt sorgfältig zu finden und auf Anzeichen solcher Komplikationen zu achten. Treten während der Herzdruckmassage Rippenfrakturen auf, muss der Druckpunkt unbedingt überprüft werden. Die Herzdruckmassage muss jedoch unbedingt fortgesetzt werden, um den Notkreislauf aufrechtzuerhalten und das Leben des Patienten zu retten.

Was Sie noch zum Thema Druckpunkt bei der Herzdruckmassage wissen müssen

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass im Notfall jeder Versuch einer Reanimation besser ist als gar nichts zu tun. Zögern Sie also nicht, Ihre Fähigkeiten im Notfall einzusetzen, um Leben zu retten. Ihre Bereitschaft, schnell und beherzt zu handeln, kann für das Überleben eines Betroffenen entscheidend sein.

Es gibt noch weitere wichtige Aspekte der Herz-Lungen-Wiederbelebung, die Sie kennen sollten, um im Notfall optimal handeln zu können. Dazu gehören die richtige Beatmung, der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED) und die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst.

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CU Medical Systems, Inc. Defibrillator und AED – Innovation und Qualität in der Notfallmedizintechnik

CU Medical Systems, Inc. - Automatisierter Externer Defibrillator (AED)

CU Medical Systems, Inc. hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2001 als renommierter Hersteller von medizinischer Notfallausrüstung etabliert. Mit einem Fokus auf die Entwicklung und Herstellung von Defibrillatoren und automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs) hat das Unternehmen seine Präsenz sowohl auf dem heimischen als auch auf internationalen Märkten erfolgreich ausgebaut.

CU Medical Systems, Inc. – Firmengeschichte und Meilensteine

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von CU Medical Systems, Inc. war die Einführung der AED-Geräte Paramedic CU-ER1 und iPAD NF1200 in Deutschland im Jahr 2005. Diese Geräte waren die ersten Modelle des Unternehmens, die in Europa vertrieben wurden und maßgeblich zum Erfolg und Wachstum des Unternehmens beigetragen haben. Die Paramedic-Geräte CU-ER1 und iPAD NF1200 zeichneten sich durch ihre einfache Bedienung und hohe Zuverlässigkeit aus und wurden so schnell zur ersten Wahl für medizinisches Fachpersonal und Laienhelfer.

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Seitdem hat CU Medical Systems, Inc. seine Produktpalette weiterentwickelt und verbessert, um den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Die Nachfolgemodelle iPAD CU-SP1 und iPAD CU-SP2 wurden eingeführt, um die älteren Modelle Paramedic CU-ER1 und iPAD NF1200 zu ablösen. Der iPAD CU-SP1 ist in halbautomatischer und vollautomatischer Variante erhältlich und bietet den Anwendern mehr Flexibilität bei der Auswahl des am besten geeigneten AED-Geräts. Der iPAD CU-SP2 wiederum ersetzt erfolgreich den Paramedic CU-ER1 und baut auf dessen Erfolg auf, indem er die neuesten Technologien und Funktionen integriert.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung der Produkte von CU Medical Systems, Inc. hat dazu beigetragen, den Ruf des Unternehmens als vertrauenswürdiger Anbieter von medizinischen Notfallgeräten zu erhalten und auszubauen. Mit den aktuellen Modellen iPAD CU-SP1 und iPAD CU-SP2 setzt CU Medical Systems, Inc. seine Tradition fort, qualitativ hochwertige, zuverlässige und benutzerfreundliche Defibrillatoren und AEDs anzubieten, die Leben retten und die Notfallmedizin verbessern.

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CU Medical Systems, Inc. – Defibrillator- und AED-Technologie

Defibrillatoren und Automatisierte Externe Defibrillatoren (AEDs) von CU Medical Systems, Inc. nutzen fortschrittliche Technologien, um Leben zu retten und den Anforderungen des Marktes für Notfallmedizin gerecht zu werden. Eine dieser Technologien ist die e~cube Zwei-Phasen-Technologie, die eine effektive und sichere Defibrillation ermöglicht.

So funktioniert die e~cube Biphasische Technologie:

Die e~cube Zwei-Phasen-Technologie basiert auf dem Prinzip, den Herzmuskel während der Defibrillation mit einem optimalen Stromfluss zu versorgen. Dieser Stromfluss wird durch den Druck (Stromspannung) und die Dauer des Stromflusses gesteuert und die Defibrillationsenergie wird in Joule angegeben. Für eine erfolgreiche Defibrillation müssen nahezu 100% der Herzzellen gleichzeitig depolarisiert werden. Die Zwei-Phasen-Technologie von e~cube erreicht dies, indem sie die Zellmembranen des Herzens mit positiven und negativen Ionen „überzieht“, um die gewünschte Depolarisation zu erzielen.

Halb- und vollautomatische AED-Systeme:

CU Medical Systems, Inc. bietet sowohl halbautomatische als auch vollautomatische AED-Systeme an, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von medizinischem Fachpersonal und Laienhelfern gerecht zu werden. Bei halbautomatischen AEDs muss der Anwender den Schock manuell auslösen, während vollautomatische AEDs den Schock automatisch abgeben, sobald sie feststellen, dass eine Defibrillation erforderlich ist. Beide Systeme sind darauf ausgelegt, schnell und effektiv auf einen Herzstillstand zu reagieren und die Überlebenschancen des Patienten zu erhöhen.

Anwendungsbereiche und Bedeutung von Defibrillatoren und AEDs:

Defibrillatoren und AEDs sind lebensrettende Geräte, die in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt werden können, z. B. in Krankenhäusern, Rettungswachen, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen. Dank ihrer einfachen Bedienung und schnellen Reaktionszeit können sie sowohl von medizinischem Fachpersonal als auch von Laienhelfern eingesetzt werden, um bei plötzlichem Herzstillstand sofortige Hilfe zu leisten. Durch den Einsatz von Defibrillatoren und AEDs kann die Zeit bis zur Defibrillation verkürzt und damit die Überlebenschance der Betroffenen erhöht werden. Insgesamt sind Defibrillatoren und AEDs von entscheidender Bedeutung, um Leben zu retten und die Qualität der Notfallmedizin zu verbessern.

CU Medical Systems, Inc. – Kontakt und weitere Informationen

Für Interessenten in Deutschland, die weitere Informationen über CU Medical Systems, Inc. und seine Produkte wünschen oder in Kontakt treten möchten, steht ResQ-Care als offizieller Vertriebspartner seit 2007 zur Verfügung. ResQ-Care bietet verschiedene Möglichkeiten, um Fragen zu beantworten, Details zu liefern und Unterstützung anzubieten, einschließlich Schulungen und Serviceleistungen für die Geräte.

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Defibrillator und automatisierter externer Defibrillator (AED) in verschiedenen Sprachen

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Defibrillator weltweit: Bezeichnungen und Abkürzungen in verschiedenen Sprachen

In diesem Beitrag werden die Übersetzungen der Begriffe „Defibrillator“ und „Automatisierter Externer Defibrillator (AED)“ in verschiedene Sprachen aufgeführt, darunter Englisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Französisch, Dänisch und Finnisch. Diese lebensrettenden Geräte sind weltweit im Einsatz und es ist wichtig, die entsprechenden Bezeichnungen und Abkürzungen in verschiedenen Sprachen zu kennen.

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Was heißt Defibrillator auf Englisch?

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Was heißt Automatisierter externer Defibrillator auf Englisch?

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Was heißt Defibrillator auf Spanisch?

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Was heißt Automatisierter externer Defibrillator auf Spanisch?

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Was heißt Defibrillator auf Italienisch?

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Was heißt Defibrillator auf Portugiesisch?

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Was heißt Defibrillator auf Französisch?

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Was heißt Defibrillator auf Dänisch?

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Was heißt Defibrillator auf Finnisch?

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Was heißt Automatisierter externer Defibrillator auf Finnisch?

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Defibrillator-Hinweisschilder: Ein universelles Symbol für lebensrettende Hilfe

Die Begriffe und Abkürzungen für „Defibrillator“ und „Automatisierter Externer Defibrillator (AED)“ sind in vielen europäischen Nachbarländern ähnlich. Die Übersetzung wird jedoch komplexer, wenn sich das Alphabet und die Schriftzeichen ändern. Ungeachtet dieser Unterschiede gibt es ein universelles Merkmal, das überall auf der Welt erkennbar ist: die AED-Hinweisschilder, auf denen ein Herz und ein Blitz abgebildet sind. Diese Symbole helfen überall, schnell einen Defibrillator zu finden und im Bedarfsfall durch die rechtzeitige Abgabe des Defibrillationsimpulses lebensrettende Erste Hilfe zu leisten.

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Defibrillator – Alles Wissenswerte zu Arten, Funktionen und Anwendungsbereichen

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Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen – und dann zählt jede Sekunde. Defibrillatoren spielen eine zentrale Rolle in der Notfallmedizin und sind heute aus vielen öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen und sogar Privathaushalten nicht mehr wegzudenken. In diesem Ratgeber erfährst du, wie Defibrillatoren funktionieren, welche Varianten es gibt, welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind und was du beim Einsatz beachten solltest.

Was ist ein Defibrillator?

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das durch gezielte Stromstöße lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder pulslose ventrikuläre Tachykardien beenden kann. Dabei soll der elektrische Impuls das Herz „resetten“, sodass es wieder in einen normalen Rhythmus zurückfindet. Weitere umfassende Informationen zu Defibrillatoren und AEDs finden Sie hier.

Die Defibrillation gehört zu den effektivsten Maßnahmen der Reanimation. Schon wenige Minuten nach Eintritt eines Herzstillstands sinkt die Überlebenschance rapide – um etwa 10% pro Minute ohne Defibrillation. Deshalb ist der rasche Zugang zu einem AED (Automatisierter Externer Defibrillator) so entscheidend für die Rettung von Menschenleben.

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Wie funktioniert ein Defibrillator?

Ein Defibrillator analysiert über angelegte Elektroden den Herzrhythmus. Bei automatisierten Geräten erfolgt diese Analyse automatisch. Bei professionellen Geräten liegt die Entscheidung zur Schockabgabe beim medizinischen Fachpersonal.

Kommt es zu einer sogenannten defibrillierbaren Herzrhythmusstörung, erzeugt das Gerät einen kurzen, starken elektrischen Impuls, der das chaotische Flimmern im Herzen unterbricht. Dadurch erhält das Herz die Möglichkeit, wieder in den normalen Sinusrhythmus überzugehen.

Die Elektroden bestehen aus einem leitfähigen Gel, das den Stromfluss optimal gewährleistet. Moderne Geräte erkennen automatisch, ob die Pads richtig platziert wurden – ein wichtiger Sicherheitsaspekt, der die Anwendung auch für Laien erleichtert.

Möchtest Du mehr über unser Defibrillator Angebot erfahren?

Was ist der Unterschied zwischen einem halbautomatischen und vollautomatischen Defibrillator?

Die verschiedenen Arten von Defibrillatoren

AED (Automatisierter Externer Defibrillator)

AEDs sind speziell für den Einsatz durch Laien konzipiert. Sie kommen in vielen öffentlichen Einrichtungen zum Einsatz – etwa in Bahnhöfen, Flughäfen, Stadien, Einkaufszentren oder in Unternehmen. Die Geräte führen den Anwender mit klaren Sprachanweisungen oder visuellen Hinweisen durch die Reanimationsmaßnahmen und erhöhen so die Erfolgschancen.

Bei ResQ-Care sind AEDs in zwei Hauptvarianten erhältlich:

Manueller Defibrillator

Diese Geräte kommen in der Klinik oder im Rettungsdienst zum Einsatz. Sie erfordern medizinisches Fachwissen, da Rhythmusanalyse und Energieabgabe manuell erfolgen. Sie ermöglichen unter anderem auch die Anwendung als Kardioversion oder als temporärer Herzschrittmacher für spezielle medizinische Situationen.

Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD)

Ein ICD wird chirurgisch implantiert und überwacht dauerhaft den Herzrhythmus. Er erkennt gefährliche Arrhythmien und kann automatisch einen Schock auslösen. Zum Einsatz kommt er vorwiegend bei Patientinnen und Patienten mit hohem Risiko für plötzlichen Herztod, etwa nach einem Infarkt oder bei bestimmten genetischen Herzerkrankungen.

Defibrillator-Westen (WCD)

WCDs sind tragbare Geräte, die ähnlich wie eine Weste über der Kleidung getragen werden. Sie bieten einen temporären Schutz, wenn ein ICD (noch) nicht eingesetzt werden kann. Die Westen erfassen den Herzrhythmus permanent und lösen bei Bedarf automatisch einen Schock aus, ohne dass eine weitere Person eingreifen muss.

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Wann wird ein Defibrillator eingesetzt?

Ein Defibrillator kommt insbesondere bei folgenden Herzrhythmusstörungen zum Einsatz:

  • Kammerflimmern
  • Pulslose ventrikuläre Tachykardie

Nicht angezeigt ist die Anwendung bei Asystolie (Nulllinie im EKG) oder normalem Sinusrhythmus. Moderne AEDs erkennen diese Zustände zuverlässig und geben in solchen Fällen keinen Schock frei, was die Sicherheit für alle Beteiligten erhöht.

Fallbeispiel: Defibrillator im Schulalltag

Im Frühjahr 2023 erlitt ein 14-jähriger Schüler während des Sportunterrichts einen plötzlichen Herzstillstand. Eine Lehrkraft holte sofort den in der Aula installierten AED. Bereits nach dem ersten Schock kehrte ein stabiler Rhythmus zurück. Der Notarzt bestätigte später, dass ohne den AED eine Überlebenschance fast ausgeschlossen gewesen wäre.

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die strategische Platzierung von Defibrillatoren an öffentlichen Orten ist – und dass auch Laien mit einem AED richtig helfen und Leben retten können.

Monophasischer vs. biphasischer Schock

Frühere Defibrillatoren nutzten sogenannte monophasische Stromimpulse. Dabei fließt der Strom nur in eine Richtung. Moderne Geräte setzen hingegen biphasische Impulse ein – das bedeutet, der Strom wechselt während des Schocks die Richtung.

Biphasische Schocks sind deutlich effektiver und benötigen weniger Energie (in der Regel 150-200 Joule statt 360 Joule), was den Herzmuskel schont und gleichzeitig die Erfolgsrate der Defibrillation erhöht.

Defibrillation: Eine kurze Geschichte

Die Geschichte der Defibrillation reicht bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Bereits 1899 beschrieben Forscher erste Versuche zur Beendigung von Kammerflimmern mittels Stromimpulsen. Der erste erfolgreiche Einsatz am Menschen gelang 1947 dem Chirurgen Claude Beck in den USA.

Seitdem hat sich die Technik rasant weiterentwickelt:

  • 1960er: Entwicklung der ersten tragbaren Defibrillatoren
  • 1980er: Erste automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs)
  • 2000er: Miniaturisierung und Vereinfachung für Laienanwendung
  • Heute: Smarte, vernetzte Geräte mit Feedback-Funktion

Moderne Defibrillatoren sind nicht nur kleiner, leichter und intelligenter, sondern auch speziell für die sichere Laienbedienung optimiert.

Rechtliche Grundlagen und Sicherheit

In Deutschland dürfen automatisierte Defibrillatoren von jeder Person angewendet werden – unabhängig von medizinischen Kenntnissen. Sie sind so konstruiert, dass keine Fehlauslösung möglich ist. Dennoch wird empfohlen, regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse mit AED-Training zu absolvieren.

Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Veranstaltungsorte stehen zunehmend in der Verantwortung, AEDs bereitzustellen. Für den Betrieb gelten je nach Bundesland unterschiedliche Anforderungen. Wichtig sind:

  • Regelmäßige Sichtkontrollen
  • Empfohlen sind Eindeutige Kennzeichnung mit dem international bekannten AED-Symbol
  • Ebenfalls empfohlen sind barrierefreie Zugänglichkeit rund um die Uhr
  • Einweisung des Personals und regelmäßige Übungen

Schulung und Ausbildung

Viele Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter oder private Anbieter bieten spezielle AED-Kurse an, die in Kombination mit klassischen Erste-Hilfe-Inhalten vermittelt werden. Professionelle Defibrillator-Schulungen sind besonders zu empfehlen, da sie die Handlungssicherheit deutlich erhöhen. Wichtige Themen sind:

  • Wiederbelebung mit und ohne AED
  • Richtige Pad-Platzierung am Oberkörper
  • Sicherheitsaspekte im Umgang mit dem Gerät
  • Schnelles und koordiniertes Verhalten im Notfall

Auch bei Firmen, Schulen und Vereinen lohnt sich eine regelmäßige Schulung, um im Ernstfall sicher handeln zu können und die wertvollen ersten Minuten optimal zu nutzen.

Defibrillator-Wartung und Einsatzbereitschaft

Damit ein AED im Ernstfall zuverlässig funktioniert, muss er regelmäßig kontrolliert t werden. Dazu zählen:

  • Tägliche oder wöchentliche Sichtkontrollen (Kontrollleuchte, Gehäuse)
  • Sofortiger Austausch verbrauchter Komponenten nach einem Einsatz

Für eine fachgerechte Aufbewahrung empfiehlt sich zudem die Verwendung eines wetter- und manipulationsgeschützten Schranks – etwa eines AED-Wandschranks für sichere Aufbewahrung. So bleibt das Gerät jederzeit zugänglich und geschützt.

Statistiken & Relevanz

Studien zeigen, dass der Einsatz eines AEDs innerhalb der ersten drei Minuten nach Herzstillstand die Überlebenschance auf bis zu 75% erhöhen kann. Bei einer Defibrillation nach 10 Minuten sinkt diese Rate auf unter 5%.

Der plötzliche Herztod verzeichnet jährlich etwa 65.000 Todesfälle allein in Deutschland – mehr als Verkehrsunfälle, und Drogenkonsum zusammen. In Städten mit flächendeckender AED-Verfügbarkeit konnte die Überlebensrate bei außerklinischem Herzstillstand um bis zu 40% gesteigert werden.

Umso wichtiger ist die strategische Platzierung von Defibrillatoren sowie die umfassende Schulung der Bevölkerung im Umgang mit diesen lebensrettenden Geräten.

FAQ – Häufige Fragen rund um Defibrillatoren

Wie oft sollte ein AED gewartet werden?

Je nach Hersteller sind monatliche Sichtkontrollen und technische Prüfungen üblich. Batterie und Elektroden haben meist ein Ablaufdatum von 2-5 Jahren und müssen rechtzeitig ersetzt werden.

Kann ich beim Einsatz eines AED etwas falsch machen?

Moderne AEDs schließen eine Schockabgabe bei nicht-schockbaren Rhythmen technisch aus. Eine Fehlbedienung mit gesundheitlichen Folgen ist nahezu unmöglich. Das größte Risiko besteht darin, das Gerät nicht einzusetzen.

Darf ich als Laie einen AED benutzen?

Ja, unbedingt. In Deutschland ist der Einsatz durch Laien ausdrücklich erlaubt und erwünscht. AEDs sind speziell für die Laienbenutzung konzipiert.

Wie lange halten die Elektroden und Batterien?

Das variiert je nach Hersteller und Modell. Im Durchschnitt haben Elektroden eine Haltbarkeit von 2 bis 3 Jahren, Batterien von 3 bis 5 Jahren. Moderne Geräte zeigen den Status deutlich an.

Was kostet ein Defibrillator?

Einsteigergeräte für den öffentlichen Raum starten bei etwa 900 Euro. Hochwertige Modelle mit erweiterten Funktionen können bis zu 2.500 Euro kosten. Für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen gibt es gelegentlich attraktive Fördermöglichkeiten.

Welche Förderungen gibt es für AEDs?

In einigen Bundesländern gibt es Zuschüsse von, Ländern und Kommunen oder Berufsgenossenschaften. Auch Stiftungen, Sparkassen und regionale Projekte fördern die Anschaffung. Umfassende Beratung zu Fördermöglichkeiten für Defibrillatoren kann die Finanzierung erheblich erleichtern. Eine Anfrage bei der örtlichen Kommune oder dem Gesundheitsamt lohnt sich ebenfalls.

Wo sollte ein AED am besten angebracht werden?

Er sollte jederzeit öffentlich und barrierefrei zugänglich sein – idealerweise in stark frequentierten Bereichen wie Eingangshallen, Fluren oder zentralen Treffpunkten. Die Anbringung sollte gut sichtbar in 1,20-1,50 m Höhe erfolgen, klar gekennzeichnet durch das internationale AED-Symbol.

Wer haftet bei einem Fehler?

Bei Anwendung in gutem Glauben greift der sogenannte „rechtfertigende Notstand“ (§ 34 StGB). Das Risiko für Helfer ist in der Regel minimal, denn: Nichtstun wiegt juristisch schwerer als ein möglicher Fehler bei der Hilfeleistung. Alles, was nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt wird, ist nicht haftbar zu machen.

Übersicht: Defibrillator-Typen im Vergleich

Typ Einsatzbereich Anwender Besonderheiten
AED Öffentlich, Laiennutzung Jedermann Sprachführung, automatische Analyse
Manueller Defibrillator Klinik, Rettungsdienst Medizinisches Fachpersonal Energieeinstellung manuell, EKG-Monitor
ICD (Implantiert) Dauerlösung im Körper Arztgesteuert, automatisch Kontinuierliche Überwachung, mehrere Therapieoptionen
WCD (Tragbare Weste) Kurzzeitige Überwachung Patient selbst Nichtinvasiv, temporäre Lösung

Warum ein Defibrillator Leben retten kann

Ein Defibrillator kann im Notfall den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod machen. Die schnelle Anwendung durch Ersthelfer rettet Leben – ob im Büro, auf der Straße oder im Stadion. Deshalb ist es essenziell, AEDs nicht nur flächendeckend bereitzustellen, sondern auch Ängste im Umgang damit abzubauen.

Jeder kann helfen – und mit einem Defibrillator zum Lebensretter werden.

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Fragen zu implantierbaren Geräten oder individuellen Risiken solltest du dich an deinen Arzt oder Kardiologen wenden.

Sicherheitstechnische Kontrolle (STK) Defibrillator

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Bedeutung von Defibrillatoren und Sicherheitstechnischen Kontrollen (STK)

Defibrillatoren sind lebensrettende medizinische Geräte, die bei plötzlichem Herzstillstand eingesetzt werden, um das Herz durch elektrische Impulse wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen. In den letzten Jahren haben Defibrillatoren, insbesondere Automatisierte Externe Defibrillatoren (AEDs), immer mehr an Bedeutung gewonnen, da sie auch von medizinischen Laien im Notfall eingesetzt werden können.

Da Defibrillatoren in kritischen Situationen Leben retten sollen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie stets einsatzbereit und funktionsfähig sind. Hier kommen die Sicherheitstechnischen Kontrollen (STK) ins Spiel. STKs sind regelmäßige Sicherheitsprüfungen für medizinische Geräte, die dazu beitragen, mögliche Gerätemängel und Risiken für Patienten, Anwender oder Dritte frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Ziele der Sicherheitstechnische Kontrolle für Defibrillator und medizinische Geräte

Die Hauptziele der Sicherheitstechnischen Kontrolle für medizinische Geräte, einschließlich Defibrillatoren, sind:

  1. Gewährleistung der Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Geräte: Die STK stellt sicher, dass die medizinischen Geräte ordnungsgemäß funktionieren und keine Risiken für Patienten, Anwender oder Dritte bergen.
  2. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Die STK hilft Betreibern von Medizinprodukten, die Anforderungen der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) zu erfüllen, indem sie sicherstellen, dass die Geräte den vorgeschriebenen Sicherheitsstandards entsprechen.
  3. Frühzeitige Erkennung und Behebung von Mängeln: Durch regelmäßige STKs können mögliche Gerätemängel und Fehlfunktionen frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu ernsthaften Problemen oder Sicherheitsrisiken führen.
  4. Qualitätssicherung und Vertrauensbildung: Regelmäßige STKs tragen zur Qualitätssicherung bei und stärken das Vertrauen von Patienten, Anwendern und Betreibern in die Sicherheit und Zuverlässigkeit der medizinischen Geräte.
    Insgesamt sind Sicherheitstechnische Kontrollen ein wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements in der Medizintechnik, da sie dazu beitragen, die Sicherheit und Funktionsfähigkeit von medizinischen Geräten wie Defibrillatoren zu gewährleisten und potenzielle Risiken zu minimieren.
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Wie oft muss ein Defibrillator kontrolliert werden?

Regelmäßige Prüfung alle zwei Jahre gemäß Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV)

Die Häufigkeit, mit der ein Defibrillator kontrolliert werden muss, ist in der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) festgelegt. Gemäß § 11 der MPBetreibV müssen Sicherheitstechnische Kontrollen (STK) für aktive Medizinprodukte, die der Definition der Anlage 1 (MPBetreibV) entsprechen, spätestens alle zwei Jahre durchgeführt werden.

Diese Vorschrift gilt für die meisten Defibrillatoren, die in medizinischen Einrichtungen, Betrieben oder im öffentlichen Raum verwendet werden. Eine Ausnahme bilden bestimmte Laien-AED-Geräte, die im öffentlichen Raum oder in privaten Haushalten eingesetzt werden, automatische Selbsttests durchführen und regelmäßig vom Betreiber einer Sichtprüfung unterzogen werden.

Trotz dieser Ausnahmeregelung wird empfohlen, auch für diese Geräte regelmäßige Sicherheitstechnische Kontrollen durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie im Notfall korrekt funktionieren und alle potenziellen Risiken minimiert sind.

Insgesamt sollte ein Defibrillator nach den Vorgaben der MPBetreibV spätestens alle zwei Jahre einer Sicherheitstechnischen Kontrolle unterzogen werden, um die einwandfreie Funktion und Sicherheit des Geräts zu gewährleisten und mögliche Mängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Möchtest Du mehr über unser Defibrillator Angebot erfahren?

Ist ein Defibrillator im Betrieb Pflicht?

Ob ein Defibrillator im Betrieb Pflicht ist, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Landes oder Bundeslandes und den betrieblichen Anforderungen ab. In vielen Ländern gibt es keine gesetzliche Pflicht, einen Defibrillator im Betrieb bereitzustellen. Jedoch kann es je nach Region und Branche bestimmte Vorschriften und Empfehlungen geben.

In einigen Fällen kann es arbeitsschutzrechtliche oder branchenspezifische Vorgaben geben, die die Bereitstellung von Defibrillatoren im Betrieb empfehlen oder sogar vorschreiben. Beispielsweise kann es in Unternehmen mit einer hohen Anzahl von Mitarbeitern, Besuchern oder Kunden, oder in Branchen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinnvoll sein, Defibrillatoren bereitzustellen.

Darüber hinaus kann die Bereitstellung von Defibrillatoren im Betrieb auch im Rahmen der betrieblichen Ersthelferausbildung und der betrieblichen Gesundheitsförderung empfohlen werden. Ein Defibrillator im Betrieb kann im Notfall Leben retten und ist daher eine wichtige Ergänzung zur betrieblichen Erste-Hilfe-Ausstattung.

Es ist ratsam, sich über die geltenden Gesetze und Vorschriften in Ihrer Region und Branche zu informieren, um festzustellen, ob die Bereitstellung eines Defibrillators im Betrieb erforderlich oder empfohlen ist.

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Wann muss eine Sicherheitstechnische Kontrolle (STK) durchgeführt werden?

Spätestens alle zwei Jahre, abhängig von den Geräten und Einsatzbedingungen

Eine Sicherheitstechnische Kontrolle (STK) muss gemäß der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) spätestens alle zwei Jahre durchgeführt werden. Diese Regelung gilt für alle aktiven Medizinprodukte, die der Definition der Anlage 1 (MPBetreibV) entsprechen, einschließlich der meisten Defibrillatoren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Häufigkeit der STK von den Geräten und den Einsatzbedingungen abhängig sein kann. In einigen Fällen, beispielsweise bei besonders anspruchsvollen Einsatzbedingungen oder bei Geräten mit erhöhter Beanspruchung, kann es ratsam sein, die STK häufiger durchzuführen, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Geräte zu gewährleisten.

Für Laien-AED Defibrillatoren im öffentlichen Raum oder in privaten Haushalten, die automatische Selbsttests durchführen und regelmäßig vom Betreiber einer Sichtprüfung unterzogen werden, kann die STK-Pflicht entfallen. Dennoch wird empfohlen, auch für diese Geräte regelmäßige STKs durchführen zu lassen, um ihre einwandfreie Funktion und Sicherheit zu gewährleisten.

Insgesamt sollte eine Sicherheitstechnische Kontrolle spätestens alle zwei Jahre oder nach Bedarf aufgrund der spezifischen Geräte und Einsatzbedingungen durchgeführt werden, um mögliche Mängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben und die Sicherheit und Zuverlässigkeit der medizinischen Geräte zu gewährleisten.

Zusammenfassung STK und Instandhaltung von Defibrillatoren

Die Sicherheitstechnische Kontrolle (STK) ist ein wichtiger Aspekt in der Instandhaltung und Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Defibrillatoren. In dieser Zusammenfassung möchten wir die Hauptpunkte noch einmal hervorheben:

Wichtigkeit der regelmäßigen STK für Defibrillatoren: Die regelmäßige Durchführung von Sicherheitstechnischen Kontrollen ist entscheidend, um die einwandfreie Funktion, Sicherheit und Zuverlässigkeit von Defibrillatoren sicherzustellen. Gemäß der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) müssen STKs spätestens alle zwei Jahre durchgeführt werden, abhängig von den Geräten und Einsatzbedingungen.

Anforderungen an Prüfer und Durchführung der STK: Die Prüfung von Defibrillatoren und die Durchführung von STKs dürfen nur von qualifizierten Fachleuten wie zertifizierten Medizintechnikern oder speziell geschulten Elektrikern oder Elektronikern durchgeführt werden. Diese Fachleute müssen über aktuelle Kenntnisse, geeignete Ausbildung und einschlägige berufliche Erfahrungen verfügen, um die Prüfungen ordnungsgemäß durchführen zu können.

Empfehlungen für Betreiber von Defibrillatoren: Betreiber von Defibrillatoren sollten sicherstellen, dass die STKs gemäß den gesetzlichen Vorgaben und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Darüber hinaus sollten sie die notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Geräte zu gewährleisten, beispielsweise durch die regelmäßige Überprüfung von Laien-AED Defibrillatoren im öffentlichen Raum oder in privaten Haushalten.

Die regelmäßige Durchführung von Sicherheitstechnischen Kontrollen ist unerlässlich, um die Sicherheit von Patienten, Anwendern und Dritten zu gewährleisten und das Risiko von Gerätemängeln oder Fehlfunktionen zu minimieren. Betreiber von Defibrillatoren sollten daher sicherstellen, dass ihre Geräte stets den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und von qualifizierten Fachleuten geprüft werden.

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Wie funktioniert ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED)?

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Was genau macht ein Defibrillator?

Ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) ist ein medizinisches Gerät, das bei einem Herzstillstand eingesetzt wird, um dem Patienten elektrische Schocks zu verabreichen, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Hier sind die wichtigsten Funktionen und Arbeitsweise eines AEDs:

Wie ein AED bei einem Herzstillstand eingesetzt wird:

Wenn jemand einen Herzstillstand erleidet, kann ein Defibrillator zur Rettung des Lebens des Patienten beitragen. Das Gerät wird auf den Brustkorb des Patienten aufgebracht, und die Elektroden des Geräts überwachen den Herzrhythmus des Patienten. Basierend auf dem Herzrhythmus des Patienten entscheidet der AED, ob ein Schock notwendig ist oder nicht.

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Wie der Defibrillator den Herzrhythmus überwacht und entscheidet, ob ein Schock abgegeben werden muss:

Der AED überwacht den Herzrhythmus des Patienten und kann feststellen, ob der Herzrhythmus normal ist oder ob ein unregelmäßiger Rhythmus wie Kammerflimmern vorliegt. Wenn Kammerflimmern vorliegt, gibt der AED einen elektrischen Schock ab, um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen.

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Was ist das Ziel des AED?

Das Ziel des Defibrillators ist es, den normalen Herzrhythmus des Patienten wiederherzustellen. Die elektrischen Schocks, die vom AED abgegeben werden, sollen das Herz wieder in den normalen Rhythmus bringen und somit die Blutzirkulation und Sauerstoffversorgung im Körper wiederherstellen.

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Ein Defibrillator im Notfall:

Insgesamt ist ein Defibrillator ein unverzichtbares medizinisches Gerät, das im Notfall Leben retten kann. Die Bedienung des AEDs ist einfach und intuitiv, und es ist wichtig, dass so viele Menschen wie möglich den Umgang mit AEDs erlernen.

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Der plötzliche Herztod – Ursachen, Risiken und wie der Defibrillator helfen kann

Der plötzliche Herztod Blogheader Resqcare.

Rettung in letzter Sekunde: Wie der Automatische Externe Defibrillator (AED) beim plötzlichen Herztod Leben retten kann

Nicht umsonst sagt man, die Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen. Besonders in der heutigen, von Stress gezeichneten Gesellschaft ist es für alle Menschen wichtig, auf sich zu achten – vor allem auf ihr Herz. Herzerkrankungen haben in allen Industrienationen stetig zugenommen und stellen eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar.

Was ist plötzlicher Herztod?

Der plötzliche Herztod (PHT) beschreibt den unerwarteten Eintritt eines Todes, welcher aufgrund von Herzerkrankungen oder anderen Herzproblemen auftritt. Dabei verlieren betroffene Personen plötzlich ihr Bewusstsein und die Atmung setzt aus. Das Herz hört auf zu schlagen. Häufig gibt es keine Vorwarnung vor Eintritt des PHT. Man bezeichnet ihn daher auch als Sekundenherztod oder Sekundentod. Laut Schätzungen versterben allein in Deutschland 65.000 Menschen im Jahr einen plötzlichen Herztod. Auch in anderen Industrieländern ist das leider nicht anders – auf der ganzen Welt ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen. Für circa 60 Prozent Todesfälle, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedingt sind, ist der plötzliche Herztod verantwortlich.

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Plötzlicher Herztod – Ursachen und Risikofaktoren

Doch warum kommt es zum plötzlichen Herztod? Es gibt nicht die eine Ursache für dieses Herzversagen – ganz im Gegenteil: Viele unterschiedliche Herzleiden können zum plötzlichen Herztod führen. Eines haben diese aber gemeinsam. Sie führen fast immer zum Kammerflimmern.

Als Kammerflimmern bezeichnet man eine Störung des Herzrhythmus, die lebensbedrohlich ist. Dabei schlägt das Herz sehr schnell und außerhalb des normales Rhythmus – das Herz „flimmert“. Wird das Kammerflimmern nicht sofort medizinisch behandelt, führt dieser zu einem Stillstand des Herz-Kreislauf-Systems und somit zum Tod.

In den meisten Fällen (70 – 80%) besteht die Ursache in einer koronaren Herzerkrankung. Diese entstehen durch Verengungen oder Verschlüssen von Herzkrankgefäßen. Dadurch kann der Herzmuskel nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff zum Herzmuskel versorgt werden und die Pumpfunktion des Herzens wird vermindert. Es kommt zu einem Herzinfarkt und häufig zum plötzlichen Herztod, wenn ein Herzgefäß komplett verschlossen ist.

Bei den meisten Menschen, die einen plötzlichen Herztod verstarben, war die Herzerkrankung vorher aber nicht bekannt. Diese können sich zunächst unbemerkt entwickeln. Sogenannte Risikofaktoren, die sich vor Entwicklung einer Herzerkrankung zeigen, sollten daher ernstgenommen werden. Dazu gehören Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Tabakkonsum und Diabetes. Männer sind häufiger betroffen. Das Risiko steigt ebenfalls mit dem Alter.

Seltenere Ursachen für einen plötzlichen Herztod sind Kardiomyopathien Herzklappenerkrankungen, angeborene Herzfehler Auch erworbene Herzkranzgefäßerkrankungen oder Kardiomyopathien wie z.B. eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) können einen plötzlichen Herztod auslösen.

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Symptome und Warnzeichen des plötzlichen Herztodes

Meistens tritt der plötzliche Herztod ohne Vorwarnung und völlig unerwartet ein. In anderen Fällen kündigt er sich wiederum durch verschiedene Warnzeichen an, sodass vorher eingegriffen werden kann. Dazu gehört ein Druck oder Engegefühl im (linken) Brustkorb, welcher ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen bei einer Herzerkrankung sein kann. Dieses Druckgefühl tritt vor allem bei hoher Belastung oder Stress auf. Auch ein zu schneller oder zu langsamer Puls kann ein Vorbote des PHT sein und weisen auf eine Herzrhythmusstörung hin. Weitere mögliche Warnzeichen sind Schwindel oder Ohnmacht, Herzschmerzen (Angina pectoris) oder plötzliche Luftnot bei körperlicher oder seelischer Belastung. Diese Symptome müssen nicht zwingend mit einem plötzlichen Herztod in Verbindung stehen. Trotzdem solltest du bei diesen Symptomen sofort bei deinem Arzt vorbeischauen und dich untersuchen lassen.

Wie kann man das Risiko eines plötzlichen Herztods reduzieren?

Es gibt verschiedene Strategien, um das Risiko für den plötzlichen Herztod zu minimieren. Dazu gehört allgemein ein gesunder Lebensstil: eine gesunde Ernährung, ausreichend körperliche Fitness und ein Tabak- sowie Alkoholkonsum in Maßen.

Auch sollten Herzerkrankungen und Warnzeichen ernstgenommen und frühzeitig behandelt werden. Verengungen und Veränderungen der Gefäße können z.B. durch eine Computertomographie oder einem EKG frühzeitig erkannt werden.

Hilfreich sind dafür auch regelmäßige Besuche beim Arzt.

Ein Herz, das wie Gemüse aussieht.

Erste Hilfe bei plötzlichem Herztod: Was sollte man tun, wenn jemand einen plötzlichen Herztod erleidet?

Erleidet jemand einen plötzlichen Herztod, verliert die betroffene Person plötzlich das Bewusstsein und es kommt zum Herz-Kreislauf-Stillstand. Das Herz hört auf zu schlagen und pumpt kein Blut mehr ins Gehirn und in die anderen lebenswichtigen Organe. Bereits nach 3 bis 5 Minuten ohne Sauerstoff beginnt das Gehirn abzusterben. Nach schon wenigen Minuten kann es zu irreversiblen Schäden am Gehirn kommen. Es müssen deshalb so schnell wie möglich Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden, denn jede Sekunde zählt. Durch eine Herzdruckmassage wird der Blutfluss aufrechterhalten und langfristige Schäden von Gehirn, Lunge, Herz und anderen Organen verhindert.
Bist du Zeuge oder Zeugin eines Herzstillstandes, musst du unverzüglich professionelles Rettungspersonal unter der 112 kontaktieren. Anschließend führst du so schnell wie möglich eine Herzdruckmassage durch. Wie man diese genau ausführt, erklären wir dir hier. Diese führst du ohne Unterbrechung fort, bis das Rettungspersonal eintrifft.
Sind mehrere Personen am Ort des Geschehens anwesend, sollte eine Person einen nächstgelegenen Defibrillator holen. Für Lebensretter:innen, die nicht erfahren sind, eignet sich besonders der Automatisierte Externe Defibrillator (AED). Diese wurden speziell für Laien konzipiert wurden sowie sicher und einfach in der Anwendung sind. Während eine Person einen Defibrillator besorgt, muss die Herzdruckmassage weitergeführt werden. Erst wenn der AED einsatzbereit ist, kann diese kurz unterbrochen werden. Der Automatisierte Externe Defibrillator zeigt dir – durch Sprachanweisungen und Piktogrammen – genau die Schritte der Wiederbelebung. Dabei kannst du nichts falsch machen – das Gerät gibt nach einem integrierten EKG nur einen Schock ab, wenn dies notwendig ist. Integrierte Sicherheitsmechanismen schützen außerdem dich sowohl die betroffene Person als auch dich. Der zusätzliche Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators erhöht die Überlebenschancen der betroffenen Person um etwa 50 Prozent. Außerdem verringert er das Risiko langfristiger Folgeschäden.

Was bedeutet das für mich?

Der plötzliche Herztod kann jeden treffen – ob alt, jung, sportlich, Sport-Muffel, (scheinbar) gesund oder krank. Warnzeichen, die auf eine koronare Herzkrankheit (KHK) hinweisen, solltest du daher ernst nehmen und sofort von einem Kardiologen/ einer Kardiologin abchecken lassen. Auch ohne das Auftreten von Vorzeichen solltest du regelmäßige Untersuchungen in Anspruch nehmen, um eine eventuelle KHK frühzeitig zu erkennen. Ein gesunder Lebensstil sollte ebenso angestrebt werden.

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Quellen:

Deutsche Herzstiftung (2019). Alle Fakten zum plötzlichen Herztod. Verfügbar unter https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/koronare-herzkrankheit/ploetzlicher-herztod/fakten-ploetzlicher-herztod [letzter Abruf 20.01.2023].

Deutsche Herzstiftung (2021). Was ist Bluthochdruck? Verfügbar unter https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/was-ist-bluthochdruck [letzter Abruf 20.01.2023].

Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V.. Verfügbar unter https://dzhk.de/herz-kreislauf-erkrankungen/herz-kreislauf-erkrankungen/ploetzlicher-herztod/ [letzter Abruf 18.01.2023].

Pollack, RA, Brown, SP, Rea, T, Aufderheide, T, Barbic, D. Buick, JE, Christenson, J, Idris, AH, Jasti, J et al. (2018). Impact of bystander automated external defibrillator use on survival and functional outcomes in schockable observed public cardiac arrests. Circulation, 137(20:2104-2113.

Voigtländer, T. Plötzlicher Herztod durch koronare Herzkrankheit (KHK). Bedrohliche Herzrhythmusstörungen 2019, S. 18-25.

Defibrillator Aufbewahrung? Alles was Du über die AED Anbringung wissen musst!

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Defibrillator kaufen und richtig aufbewahren. Was muss ich beachten?

Ist der passende Defibrillator gefunden und gekauft, ist der erste wichtige Schritt zur Rettung von Leben erfolgreich getan. Doch damit dieser in Notsituationen schnell zur Hand ist, muss er richtig aufbewahrt werden. Was sollte man bei der Aufbewahrung beachten und was sollte vermieden werden? Im folgenden Beitrag erklären wir Dir, was du über die Aufbewahrung deines Defis wissen musst. 

An welchen öffentlichen Plätzen macht die Aufstellung eines Defibrillators Sinn? 

Automatisierte Externe Defibrillatoren (AEDs) können die Überlebenschancen einer Person, die einen plötzlichen Herzstillstand erlitt, nahezu verdoppeln. Da ein plötzlicher Herztod überall eintreten kann, sind Defibrillatoren an nahezu allen Orten sinnvoll. Besonders an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, sollten daher Defibrillatoren zur Verfügung stehen.  

Häufig sind Defibrillatoren in Freizeiteinrichtungen wie beispielsweise in Fitnessstudios, Fußballstadien, Museen oder im Theater aufgestellt. Aber auch in öffentlichen Gebäuden des Transports, wie in Bahnhöfen oder Flughäfen werden Defibrillatoren zur Verfügung gestellt. Die Aufstellung der Geräte macht ebenfalls in Großraumgebäuden, in der Gastronomie, in Schwimm- und Sporthallen oder Einkaufszentren Sinn.  

In Deutschland ist es jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben, dass Defibrillatoren im Betrieb vorhanden sein müssen, sodass diese Entscheidung den Unternehmer:innen freisteht.  

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Wo sollten Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen aufbewahrt werden? 

Wie und wo Defibrillatoren in öffentlichen Einrichtungen zu platzieren sind, ist bisher gesetzlich nicht genau geklärt. Selbstverständlich sollten Defibrillatoren an einem Ort angebracht werden, an dem sie für möglichst viele Personen gut sichtbar sind. Die Geräte sollten also an einem zentralen Punkt eines öffentlichen Gebäudes platziert werden. Das bedeutet, eine Abstellkammer oder ein anderer Ort, an dem sich nur wenige Personen im Gebäude aufhalten, ist nicht der Aufbewahrungsort der Wahl. Vielmehr sollte reflektiert werden, welche Bereiche des Gebäudes von den meisten Personen besucht werden. Häufig werden Defibrillatoren im Eingangsbereich oder etwa bei Informationsschaltern aufgestellt, damit diese gut sichtbar sind und schnell aufgefunden werden. Je mehr Personen den Defibrillator im Sichtfeld haben, desto schneller können diese in Notsituationen eingreifen und diesen anwenden, um Leben zu retten. Gleichzeitig sollte gewährleistet werden, dass der AED innerhalb kürzester Zeit von seinem Aufbewahrungsort entnommen werden kann, auch bei weitläufigen Plätzen.  

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Wie sollte ein Defibrillator aufbewahrt werden? 

Defibrillatoren werden sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch im Freien in Wandkästen aufbewahrt. Diese sind für alle Personen zu jeder Zeit öffentlich zugänglich. Bei der Aufbewahrung im Freien sollte jedoch auf ein geeignetes Gehäuse geachtet werden, um das Gerät nicht zu beschädigen. Grund dafür sind die Temperaturen im Freien, welche extrem variieren können. Zudem sollte von außen immer zu beobachten sein, wie es um die Funktionsfähigkeit des Gerätes steht. Daher ist eine ausreichend große Sichtscheibe aus Glas zu empfehlen.  

Da Ersthelfende in Notsituationen unter Schock stehen, kann es ebenfalls sinnvoll sein, den Defibrillator zusammen mit anderen Rettungsutensilien wie einem Verbandkasten und einem Feuerlöscher zu verstauen. Außerdem können Hinweisschilder den Aufbewahrungsort des Defibrillators unterstreichen.  

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Der ideale Platz für die Aufhängung des Automatischen Externen Defibrillator

Zu den am besten sichtbaren und schnell zu erreichenden Plätzen in öffentlichen Gebäuden gehören die Eingänge bzw. die Eingangsbereiche. Dort sollte das Gerät gut sichtbar und in einer gut erreichbaren Höhe angebracht werden. Entsprechende Hinweisschilder können ebenfalls unterstreichen, dass sich ein Defibrillator in unmittelbarer Nähe befindet. Eingangsbereiche eignen sich besonders, da jede Person, die sich in dem öffentlichen Gebäude aufhält, diesen Eingangsbereich passieren muss. Zudem können Hinweisschilder im gesamten Gebäude auf den Aufbewahrungsort des Defibrillators aufmerksam machen. Ebenfalls eignen sich zentrale Räume, mit denen andere Räume des öffentlichen Gebäudes verbunden sind. Grund dafür ist, dass der Defibrillator von jedem Punkt des Gebäudes dann schnell geholt und eingesetzt werden kann. Auch Räume, in denen sich viele Menschen versammeln, wie zum Beispiel Kantinen oder Mensen, eignen sich für die Aufbewahrung eines Defibrillators, denn wo sich viele Menschen aufhalten, ist das Risiko, dass sich ein plötzlicher Herztod ereignet, höher. Allerdings muss dabei darauf geachtet werden, dass der Aufbewahrungsort auch bei einer großen Menschenmenge gut erreichbar sein muss.  

Defibrillator im Wandkasten

Bei welchen Temperaturen sollte ein Defibrillator aufbewahrt werden? 

Extreme Temperaturen sollten bei der Aufbewahrung eines Defibrillators unbedingt beachtet werden. Denn Temperaturen von über +75 Grad Celsius (was bei direkter Sonneneinstrahlung auf Glas vorkommen kann) können gefährlich für die Batterien des Defibrillators werden. Defibrillatoren sollten daher nicht im direkten Sonnenlicht platziert werden.  

Temperaturen von unter 0 Grad Celsius können hingegen die Laufzeit der Batterie verkürzen oder das Gel, welches sich in den Defibrillator-Pads befindet, gefrieren lassen. Auch die Lebensdauer der Elektroden kann dadurch negativ beeinträchtigt werden. Für die Winterzeit empfiehlt sich daher ein geeignetes Gehäuse, sowie ein beheizter Außenwandkasten.  

Um die optimale Leistung des iPAD CU-SP Defibrillators weiterhin zu gewährleisten, sollte dieser bei Temperaturen zwischen 0 Grad Celsius und +45 Grad Celsius aufbewahrt werden. Da jedoch schnell Grenzwerte durch Sonne oder Frost überschritten werden können, empfehlen einige Hersteller ein Temperaturfenster zwischen +15 Grad Celsius und +25 Grad Celsius.  

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Stolz, ein Lebensretter zu sein – der erste internationale Tag der Paramedics 2022

Paramedic Ambulance

International Paramedics Day, Proud to be a Paramedic, 08. Juli 2022

Besonders während der Corona Pandemie wurde deutlich, wie bedeutend die Tätigkeit des Rettungsdienstes und Ersthelfenden ist. Am 8. Juli 2022 wird daher zum ersten Mal der internationale Tag der Paradmedics gefeiert, um die Arbeit dieser zu würdigen und zu feiern. Wir beantworten Dir die wichtigsten Fragen zum neuen Feiertag:

An welchem Datum findet der Internationale Tag der Paramedics statt?

Der Internationale Tag der Paramedics findet jährlich am 08. Juli statt. In diesem Jahr 2022 findet dieser Gedenktag zum ersten Mal statt.

Paramedic Ambulance

Was ist der Internationale Tag der Paramedics?

Rettungssanitäter:innen, Rettungsassistent:innen, Notfallsanitäter:innen und Ersthelfende leisten täglich eine der wichtigsten Aufgaben – Sie retten Leben! Dieses Jahr wird ihre Arbeit zum ersten Mal weltweit durch den Internationalen Tag der Rettungssanitäter (engl.: international paramedics day) gewürdigt. Dieser findet am 8. Juli 2022 statt. Nicht nur in der Corona Pandemie leisteten Sanitäter:innen und Ersthelfende einen besonderen Dienst, indem sie sich häufig unter schwierigen Bedingungen um das Wohlergehen ihrer Patient:innen kümmerten und sich selbst zurückstellten.

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Warum wurde der 8. Juli für den internationalen Paramedics Tag gewählt?

Der 8. Juli wurde für den Paramedics Day gewählt, da Dominique-Jean Larrey an diesem Tag im Jahr 1766 geboren wurde. Der Chirurg wird als „Vater des modernen Rettungsdienstes“ bezeichnet, weil er das erste Transportmittel für den Transport von Verwundeten entwarf.

Dabei erfüllte er auch bestimmte Kriterien, die den Krankentransport unter hygienischen Bedingungen ermöglichte.

Der Internationale Tag der Paramedics wurde vom „College of Paramedics“ im Vereinten Königreich ausgerufen. Dabei erhielten sie Unterstützung von Berufsverbänden der Paramedics aus der ganzen Welt

Was sind die Ziele des Internationalen Tags der Paramedics?

Durch den internationalen Tag der Paramedics soll die Arbeit dieser Berufsgruppe gewürdigt werden. Außerdem soll der Gedenktag die Bedeutung der Arbeit für das Leben anderer Menschen hervorgehoben werden und für alle Bereiche, in denen sich im Rettungsdienst tätige Personen und Ersthelfende wiederfinden, sensibilisiert werden. Diese sind nicht nur in der Primär- und Sekundärversorgung tätig, sondern finden sich auch in Arztpraxen, in der Bildung, der Forschung oder auch im Militär wieder. Auch sollen junge Menschen dazu ermutigt werden, sich für diese Berufe zu entscheiden und diese in Zukunft auszuüben.

Ambulance

Unter welchem Motto findet der erste internationale Tag der Paramedics statt?

In diesem Jahr findet der Gedenktag erstmalig unter dem Motto „Proud to be a paramedic“ statt – zu Deutsch: Stolz, ein Parmamedic zu sein! Denn Notfallsanitäter:innen, Resttungsasstenten:innen, Rettungssanitäter:innen und auch Ersthelfende leisten täglich schwere Arbeit im Dienste des Wohlergehens Anderer, egal in welchem Bereich sie tätig sind. Und darauf dürfen und sollen diese stolz sein. Daher werden alle Paramedics und Ersthelfende dazu aufgefordert, ihre stolzesten Momente im Beruf an die Öffentlichkeit zu bringen. Die sozialen Medien eignen sich besonders dafür und können mit den Hashtags #ProudToBeAParamedic, #IPD2022 und #InternationalParamedicsDay geteilt werden

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Quellen:

College of Paramedics (2022). International Paramedics Day. Verfügbar unter: https://www.internationalparamedicsday.com.

 

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Plötzlicher Herztod – warum ein Defibrillator (AED) im Sport wichtig ist

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Warum Sportler in Deutschland einen Defibrillator benötigen

Jedes Jahr versterben etwa 65.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herztod. Von den Todesfällen, die durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung verursacht wurden, macht das 20 Prozent aus. Er tritt ohne Vorwarnung auf und kann Jeden zu jeder Zeit treffen.

Ältere Menschen sind am häufigsten betroffen, sowie Menschen mit bestehenden Herzerkrankungen. Etwa ein Drittel der Betroffenen ist unter 65 Jahre alt. Personen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, haben ebenfalls ein höheres Risiko.

Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass auch junge, gesunde Menschen einem plötzlichen Herztod erliegen können. Amateursportler:innen  haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden.

Wir zeigen Dir im folgenden Beitrag, woran das liegen könnte und was man präventiv dagegen tun kann.

Kann der plötzliche Herztod beim Sport auftreten?

Der Fall des Fußballspielers Christian Eriksen (29) ist das wohl bekannteste Beispiel, welches durch die Medien ging und die Bevölkerung schockierte. Vor laufenden Kameras brach der dänische Nationalspieler auf dem Platz zusammen – Diagnose: Herzstillstad. Eine unverzügliche Defibrillation konnte Eriksen das Leben retten. Doch der Fall Eriksen stellt keinen Einzelfall dar. Immer mehr Amateur-Sportler:innen, aber auch Profis, kollabierten in den letzten Monaten. Auch der Eishockey-Spieler Boris Sadecky (24) erlitt bei einem Auswärtsspiel einen Herzstillstand und verstarb wenige Tage später im Krankenhaus. In der Bodybuilder-Szene erlitten ebenfalls mehrere Sportler:innen wie zum Beispiel Shawn Rhoden (46) einen tödlichen Herzinfarkt.

Dass Amateure im Sport ein erhöhtes Risiko haben, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist seit Längerem bekannt. So erklärte Dr. Philipp Bohm vom universitären Herzzentrum Zürich bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit, dass im Sport „ausschließlich ambitionierte Freizeitsportler“ vom plötzlichen Herztod betroffen seien. Im sogenannten „Sudden Cardiac Death Register“, welches Todesfälle in Verbindung mit dem plötzlichen Herztod dokumentiert, seien 265 Fälle in einem Zeitraum von viereinhalb Jahren im Sport registriert worden, so Bohm. Die Betroffenen sind fast ausschließlich männlich und haben ein Durchschnittsalter von 47 Jahren. Sportarten wie Fußball und Laufen werden am häufigsten mit dem plötzlichen Herztod in Verbindung gebracht. Laut der Deutschen Herzstiftung gibt es jährlich circa zwischen 0,7 und 3 Todesfälle pro 100.000 Sporttreibende. 96 Prozent der Betroffenen seien dabei männlichen Geschlechts.

Doch auch Profi-Sportler:innen sind zunehmend betroffen, wie die obigen Beispiele verdeutlichen. Ivica Jukic, Wiener Kardiologe und Sportmediziner, berichtet, dass Kammerfilmmern oder Herzrhythmusstörungen häufig Ursache von plötzlichen Zusammenbrüchen darstellen. Der Herzmuskel ziehe sich demnach nicht mehr synchron zusammen und folglich versage der Blutkreislauf, so erklärt er. Auch würden Leistungssportler:innen häufig über ihre körperlichen Grenzen gehen und sich nur wenig regenerieren. Ein Beispiel seien demnach Erkältungen, welche nicht ernst genommen werden und weiter intensiv trainiert werde. Als Folge, so erklärt Jukic, können Herzmuskelentzündungen entstehen. Wenn dann kein Trainingsverbot erteilt werde und das Herz nicht regenerieren könne, kann es zum plötzlichen Herztod kommen, erklärt Jukic.

fussball defibrillator

Was können die Ursachen für den plötzlichen Herztod im Sport sein?

Der plötzliche Herztod im Sport kann verschiedene Ursachen haben. Laut Deutscher Herzstiftung wird dieser bei Menschen unter 35 Jahren zumeist durch Herzmuskel- (Myokarditis), Herzklappen-, Aorta- oder Herzkranzgefäßerkrankungen ausgelöst. Auch Fehler der Herzklappen, welche von Geburt an bestehen, können zum plötzlichen Herztod führen. Im Ruhezustand, so erklärt die Stiftung, blieben diese Erkrankungen zumeist unentdeckt und führen zu keinen körperlichen Beschwerden. Bei starken Belastungen des Körpers, wie es bei Sportler:innen der Fall ist, werde jedoch die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff vermindert, sodass es zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen könne. Sportler:innen ab 35 Jahren können hingegen meistens aufgrund koronarer Herzkrankheiten einen plötzlichen Herztod erleiden. Dabei lagere sich Plaque, welches aus Cholesterin, Bindegewebe und Kalk besteht, in den Herzkrankgefäßen ab und verengen sich dadurch. Dadurch können Blutgerinnsel entstehen, wenn diese Plaques reißen. Folge sei ein Herzinfarkt, wobei es auch zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen kann.

Eine brandneue Studie aus Südkorea kam zu dem Ergebnis, dass körperlich sehr aktive Menschen höhere Kalzium-Ablagerungen in ihren Herzkranzgefäßen aufweisen als Menschen, die körperlich inaktiv oder mäßig aktiv sind. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Beobachtungsstudie, weshalb die Ursachen des Zusammenhangs in weiteren Studien untersucht werden muss.

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Sollte ich also Sport aufgrund des Risikos vermeiden?

Natürlich nicht. Sportliche Betätigung ist gesundheitsfördernd. Regelmäßige sportliche Betätigung beugt koronaren Herzkrankheiten (KHK) vor und senkt das Risiko für Arteriosklerose, also Gefäßeinlagerungen, welche zu KHK führen können. Durch sportliche Betätigung wird der Körper optimal mit Sauerstoff versorgt. Eine dauerhafte, unzureichende Versorgung des Herzens mit Sauerstoff und Nährstoffen hingegen wird durch Arteriosklerose verursacht und führt zu KHK, sowie zu Herzinfarkten, Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod. Weitere positive Effekte von Sport sind die Senkung des Blutdrucks, die Regulierung von Blutzucker- und Blutfettwerten, die Verminderung von Entzündungsprozessen, die Förderung eines normalen Körpergewichts, sowie der Abbau von Stress. Folglich werden alle Risikofaktoren, welche zu KHK und dem plötzlichen Herztod führen können, durch regelmäßigen Sport gesenkt und beugt diesen somit vor. Auch bereits bestehende Herzkrankheiten können durch Sport verlangsamt oder teilweise gestoppt werden. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt dabei besonders Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Wandern, Radfahren, Rudern oder Schwimmen. Personen mit bestehenden Herzbeschwerden sollten allerdings ihre individuelle Belastbarkeit ärztlich absprechen und ihre Belastungsgrenzen nicht überschreiten.

Allerdings kann es auch beim Sport zum plötzlichen Herztod kommen. Das Risiko für den Eintritt des plötzlichen Herztodes erhöht sich um den Faktor 2,8. Das kann dadurch erklärt werden, dass sehr hohe körperliche Belastungen bei Personen mit unerkannten kardiovaskulären Erkrankungen bedrohliche Herzrhythmusstörungen hervorrufen können. Besonders wird das Risiko bei vorerkrankten Amateur-Sportler:innen und Freizeit-Sportler:innen erhöht, da diese nicht trainiert sind und die extreme körperliche Belastung nicht gewohnt sind. Trotz allem ist regelmäßiger Sport ein protektiver Faktor für Herzerkrankungen und den plötzlichen Herztod.

Was kann ich tun, um das Risiko des plötzlichen Herztodes beim Sport zu vermindern?

Wenn du planst, zukünftig mehr Sport zu treiben, könnte laut Deutscher Herzstiftung eine kardiologische Untersuchung eine gute Präventionsmaßnahme sein. Der Kardiologe oder die Kardiologin kann dabei auch feststellen, ob bereits Vorerkrankungen bestehen, die bisher symptomlos waren. Der Besuch bei einem Kardiologen oder einer Kardiologin ist besonders wichtig, wenn es in deiner Verwandtschaft bereits Herzerkrankungen im jungen Alter gab oder gar Todesfälle. Amateur-Sportler:innen wird seit 2005 wenigstens ein Screening im Form einer sportmedizinischen Untersuchung des Ruhe-EKGs empfohlen. In Italien wurde bereits eine Sporttauglichkeitsuntersuchung gesetzlich für Wettkampfsportler:innen eingeführt. Dadurch konnte die Anzahl Betroffener von 3,6 auf 0,4 pro 100.000 Personenjahre gesenkt werden. Bohm empfiehlt dementsprechend besonders Sportler:innen über 35 Jahren, regelmäßig ein Belastungs-EKG durchzuführen, um Durchblutungsstörungen des Herzmuskels festzustellen.

Ein Gesundheitscheck könne demnach auch nicht schaden, so die Stiftung. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt dabei ab 35 Jahren die Kosten des Gesundheitschecks.

Um eine Überlastung im Sport zu minimieren, könne auch ein Trainingsplan helfen, welchen Du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen könntest.

Ebenfalls wichtig ist es, bei Infekten und Erkrankungen eine Sportpause einzulegen. Erst nach Auskurieren der Erkrankung und Ausbleiben von Beschwerden solltest du deine Sporttätigkeit wieder aufnehmen.

papier herz gebrochen

Was für eine Rolle spielt dabei der Defibrillator?

Trotz regelmäßiger Untersuchungen und Präventionsmaßnahmen kann dennoch, obwohl die Wahrscheinlichkeit reduziert ist, ein plötzlicher Herztod eintreten. Dabei kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand: das Herz hört auf, regelmäßig zu schlagen und dadurch wird die Pumpfunktion augenblicklich gestoppt. Anschließend verliert die betroffene Person ihr Bewusstsein und das Herz kann nicht mehr genügend Blut, und somit Sauerstoff, in die Organe und das Gehirn des/der Betroffenen befördern. Die Überlebenschancen sinken mit jeder verstrichenen Minute, in der keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden, rapide. Aus diesem Grund muss schnell gehandelt werden und unverzüglich eine Reanimation gestartet werden. Ein zusätzlicher Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) kann die Überlebenschancen um das Doppelte erhöhen. Eine schnelle Defibrillation führt dazu, dass das Herz wieder einen geordneten Takt annimmt und somit wieder sauerstoffangereichertes Blut durch den Körper pumpen kann.

Die Verfügbarkeit eines Automatisierten Externen Defibrillators ist daher ebenfalls eine effektive Präventionsmaßnahme vom plötzlichen Herztod im Sport. Auch die regelmäßige Durchführung von Notfalltrainings, sowie das Anfertigen von Notfallplänen ist dazu von Nöten. Ebenfalls sollte sichergestellt werden, dass geeignete Zugangswege für die Defibrillatoren vorhanden sind.

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Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2017). Plötzlicher Herztod: Vor allem Amateursportler betroffen. Pressemitteilung DGK 04/2017. Verfügbar unter https://dgk.org/pressemitteilungen/2017-jahrestagung/2017-jt-aktuelle-pm/2017-jt-aktuelle-pm-tag3/ploetzlicher-herztod-vor-allem-amateursportler-betroffen/.

Deutsche Herzstiftung (2021). Plötzlicher Herztod beim Sport – kein unausweichliches Schicksal. Verfügbar unter https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/koronare-herzkrankheit/ploetzlicher-herztod/sport.

Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (2019). Plötzlicher Herztod – Ursachen verstehen, Vorboten erkennen und wirksame Therapien entwickeln. Verfügbar unter https://dzhk.de/aktuelles/news/artikel/ploetzlicher-herztod-ursachen-verstehen-vorboten-erkennen-und-wirksame-therapien-entwickeln/.

 

Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (2019). Plötzlicher Herztod. Verfügbar unter https://dzhk.de/herz-kreislauf-erkrankungen/ploetzlicher-herztod/.

 

Osmanovic, Nedim (2019). Risiko Leistungssport. Herztod im Sport: Wieso passiert das so häufig? Der Standard. Verfügbar unter https://www.derstandard.de/story/2000098386189/herztod-im-sport-wieso-passiert-das-so-haeufig.

Sung KC, Hong YS, Lee JY, Lee SJ, Chang Y, Ryu S, Zhao D, Cho J, Guallar E, Lima JAC. Physical activity and the progression of coronary artery calcification. Heart. 2021 Nov;107(21):1710-1716. doi: 10.1136/heartjnl-2021-319346. Epub 2021 Sep 20. PMID: 34544807.

Tönnis, T. (2015). Plötzlicher Herztod bei Sportlern und dessen Prävention. Herz 2015, 40:379-385.

Das Long-QT-Syndrom und der plötzliche Herztod

Long-QT-Syndrom

Long-QT-Syndrom (LQTS)

Unter dem Long-QT-Syndrom (LQTS) ist eine Gruppe von funktionellen Störungen zu verstehen, welche verschiedene Ionenkanäle der Zellmembran des Herzens betreffen.

Long-QT-Syndrom

Ein anderes Merkmal des LQTS ist ein erhöhtes Risiko für das Auftreten maligner Herzrhythmusstörungen und einen plötzlichen Herztod. Das LQTS muss jedoch nicht in allen Fällen angeboren sein, denn eine QT-Zeit-Verlängerung kann beispielsweise durch Arzneimittel, Psychopharmaka, Elektrolytstörungen oder kardiale Erkrankungen erworben werden. Arzneistoffe, welche die QT-Zeit verlängern, sind unter anderem Antibiotika, Chinolone, Makrolide, Antidepressiva, trizyklische Antidepressiva, SSRI und Antiarrhythmika.

Eine vollständige Übersicht ist unter dem folgenden Link zu finden: https://crediblemeds.org/ .

Eine Verlängerung der QT-Zeit und das Risiko für Herzrhythmusstörungen ereignet sich laut einer Studie jedoch meistens, wenn mehrere zusätzliche Risikofaktoren vorliegen, wie ein Alter über 65 Jahren, vorbestehende Herzerkrankungen, weibliches Geschlecht, eine hohe Wirkstoffkonzentration oder eine Komedikation mit Arzneimitteln, bei denen dasselbe Risiko besteht.

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Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass der Konsum von Energy-Drinks bei jungen Menschen, welche unwissentlich unter dem angeborenen LQTS leiden, schwerwiegende Herzereignisse auslösen können.  Dafür seien auch kleine Mengen des Getränks signifikant. 12,5 Prozent der Studienteilnehmer entwickelten nach dem Konsum des Getränkes eine gefährliche QT-Verlängerung, von welchen 8,3 Prozent einen starken Blutdruckanstieg erlitten.

Quellen:

Gray, B., Ingles, J., Medi, C., Driscoll, T. & Semsarian, C. (2017). Cardiovascular effects of Energy Drinks in Familial Long QT Syndrome:  A Randomized Cross-Over Study. International Journal of Cardiology, 231: 150-154.

Klinikum Uni Heidelberg (2021): Das Long QT-Syndrom im Kindes- und Jugendalter. Verfügbar unter https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-kinder-und-jugendmedizin/ii-paediatrische-kardiologie-angeborene-herzfehler/forschung/forschungsschwerpunkte/genetisch-bedingte-herzrhythmusstoerungen/long-qt-syndrom

Konrad, T., Theis, C., Sonnenschein, S., Rostock, T. & Mollnau, H. (2015). Verlängerung der QT-Zeit durch Arzneimittel. Arzneimitteltherapie, 33: 91-5.

Wenzel-Seifert, K., Wittmann, M. & Haen, E. (2011). Psychopharmakaassoziierte QTc-Intervall-Verlängerung und Torsade de Pointes. Ärzteblatt Int, 108(41): 687-93.

5 Gründe, warum die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit einem Defibrillator wichtig ist

Defibrillationselektroden des iPAD CU-SP1 anbringen

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) ist ein wichtiges, lebensrettendes Verfahren. Defibrillator & AED führen durch die Wiederbelebung.

Eine zertifizierte Herz-Lungen-Wiederbelebung bedeutet, dass der oder die Durchführende schnelle und korrekte Maßnahmen der Wiederbelebung kennt und diese anzuwenden weiß. Dies kann für eine Person in einer medizinischen Notlage den Unterschied zwischen Leben oder Tod bedeuten.

  1. Herz-Lungen-Wiederbelebung rettet Leben!

Ein plötzlicher Herzstillstand (engl. „sudden cardiac arrest“ (SCA)) kann Menschen jederzeit und überall treffen. Opfer eines plötzlichen Herzstillstandes müssen unverzüglich behandelt werden. Wird sofort eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt, kann sich die Überlebenschance bei einem außerklinischen Herzstillstand verdoppeln oder verdreifachen.

Als Ersthelfende/r ersetzen Sie mit der Brustkompression den Herzschlag der betroffenen Person, während Ihre Atemspende die Lungenfunktion ersetzt.
  1. Herz-Lungen-Wiederbelebung schützt vor Hirntod und steigert die Überlebenschancen

Bei einem Herzstillstand hört das Herz auf, Blut zum Gehirn und anderen lebenswichtigen Organen zu pumpen. Da die Durchblutung des Gehirns abnimmt, wird die betroffene Person bewusstlos. Bereits nach drei Minuten ohne ausreichende Durchblutung kann das Gehirn Schaden davontragen. Neun Minuten ohne Durchblutung des Gehirns können zu irreversiblen Schäden führen. Die HLW führt dazu, dass der Blutfluss aufrechterhalten wird und kann dazu beitragen, mögliche Schäden der betroffenen Person zu minimieren.

Bei jedem medizinischen Notfall zählt jede Sekunde. Bei einem plötzlichen Herzstillstand ist eine sofortige Wiederbelebung erforderlich, um schädliche Auswirkungen der mangelnden Durchblutung von Gehirn, Herz, Lunge und anderen Organen zu verhindern. Die HLW kann die Überlebenschancen des Opfers erhöhen.

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Reanimation mit Anleitung am Telefon
  1. Herz-Lungen-Wiederbelebung führt zu einem sicheren Zuhause

Laut Daten des Bundesgesundheitsministeriums ereignen sich 64 % der Herzstillstände zu Hause, wobei die große Mehrheit der Opfer stirbt, bevor Hilfe eintrifft. Etwa 45 % dieser Herzstillstände in den eigenen vier Wänden werden von Angehörigen oder Familienmitgliedern beobachtet.

In Deutschland versterben jährlich ungefähr 65.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod. Jedes Jahr könnten laut Expertenmeinung 10.000 Leben in Deutschland gerettet werden, wenn jeder Zeuge und jede Zeugin eines plötzlichen Herzstillstandes sofort eine HLW durchführen würde.

Das Erlernen der HLW kann Sie in die Lage versetzen, zu handeln und Hilfe zu leisten, wenn ein geliebter Mensch sie am dringendsten benötigt.

4. In HLW-Kursen lernt man ebenfalls, wie man einen Defibrillator benutzt

Viele HLW-Kurse umfassen auch Schulungen mit Automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs). Die Schockabgabe mit einem AED ist ein wichtiges Glied in der Überlebenskette. AEDs sind so konzipiert, dass sie einfach zu bedienen sind, aber eine Schulung kann zusätzliches Vertrauen schaffen und im Notfall möglicherweise wertvolle Momente retten.

  1. Jeder kann Herz-Lungen-Wiederbelebung lernen

Glücklicherweise gibt es nur ein paar einfache Dinge, an die man sich erinnern muss, um einen plötzlichen Herzstillstand zu erkennen und Leben zu retten. In Deutschland gibt es flächendeckend schnelle und kostengünstige HLW-Kurse, die beispielsweise vom Deutschen Roten Kreuz angeboten werden.

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Anwendung von AEDs – Wer darf einen Defibrillator benutzen?

AED-Gerät Defibrillator CU-SP1

Automatisierter Externer Defibrillator / AEDs dürfen in Notsituationen von Jedermann benutzt werden:

ob medizinische Vorkenntnisse oder Erfahrungen vorhanden sind oder nicht. Denn bei einem Herzstillstand zählt jede einzige Sekunde. Genaue gesetzliche Regelungen über die Anwendung von AEDS gibt es in Deutschland allerdings nicht. Im Folgenden Beitrag stellen wir uns daher die Frage: Wer genau darf eigentlich einen AED benutzen?

Wozu wird ein AED (Defibrillator) eingesetzt?

Sogenannte Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) sind Defibrillatoren, welche speziell für die Nutzung von Laien konzipiert wurden. Daher wird ein AED auch Laiendefibrillator genannt. Das bedeutet, dass Jedermann ohne medizinische Vorkenntnisse die AED-Geräte in Notsituationen für die Erste Hilfe anwenden darf und auch unbedingt sollte. Der AED führt Dich Schritt für Schritt durch den Prozess der Wiederbelebung, indem dieser Sprachanweisungen ausgibt und diese mit eindeutigen Piktogrammen auf dem Display des Gerätes verdeutlicht. Auch Sicherheitsmechanismen sind integriert: Das Gerät gibt nur einen Schock ab, wenn dies notwendig ist. Das ermittelt das Gerät durch ein integriertes EKG. Die Anwendung eines AEDs ist also für Jeden einfach und sicher.

Ein Automatisierter Externer Defibrillator kann an Erwachsenen angewendet werden, sowie an Kindern und Jugendlichen. Für den Einsatz an Kindern gibt es spezielle Elektrodenpads, welche die Stromstärke an die Größe und an das Gewicht von Kindern anpasst. Eine Möglichkeit, um Kinder wiederzubeleben, sind AED-Geräte mit integriertem „Kindermodus“, sodass keine speziellen Elektrodenpads notwendig sind. Allerdings sind nicht alle Automatisierten Externen Defibrillatoren für die Anwendung an Kindern, die jünger als acht Jahre alt sind, zugelassen.

Wer darf einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) benutzen?

Aber wer genau darf einen AED benutzen? Grundsätzlich stellt das „klassische“ Defibrillieren mit einer vorherigen Diagnostik eine Aufgabe dar, welche ausschließlich von Ärzten oder professionellen Rettungskräften ausgeführt wird. Eine „Frühdefibrillation“, welche im Rahmen einer Ersten Hilfe von nicht ärztlichen Personen durchgeführt wird, wird aber als ergänzend betrachtet, bis professionelles Rettungsperson den Ort des Geschehens erreicht. Diese Frühdefibrillation mittels eines AEDs dürfen alle Erwachsenen Laien und auch Expert:innen oder Erfahrene durchführen. Es gibt aber aktuell keine gesetzlichen Regelungen, welche die Anwendung von AEDs durch medizinische Laien regeln. Die Bundesärztekammer spricht lediglich eine „Empfehlung zur Defibrillation mit AEDs durch Laien“ aus, in welcher eine Frühdefibrillation von Laien als ergänzend beschrieben wird. Das bedeutet, dass die Frühdefibrillation die Behandlung von einem Rettungsdienst nicht ersetzen sollte, sondern vielmehr die Zeitspanne zwischen dem Eintritt eines Kammerflimmerns und der Behandlung des professionellen Rettungsdienstes verkürzen soll. Dadurch kann die Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen Person erheblich gesteigert werden. In den Empfehlungen der Bundesärztekammer heißt es zudem, dass Nichtärzte eine Ausbildung gemäß §§14, 37 Absatz 5 des Gesetzes über Medizinprodukte voraussetzt. Anwender:innen eines AEDs sollten daher zuvor durch eine qualifizierte Person in die Handhabung des Gerätes eingewiesen werden.

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Dürfen Kinder einen AED Defibrillator benutzen?

Aufgrund der nicht vorhandenen gesetzlichen Regelungen zur Anwendung von AEDs durch medizinische Laien ergibt sich die Frage, ab welch einem Alter ein AED in Deutschland angewendet werden darf. Ist dies etwa erst ab der Volljährigkeit mit 18 Jahren möglich oder dürfen Kinder auch Erste Hilfe mit einem AED leisten? Und wenn ja, ab welchem Alter?

Norwegische Forscher:innen sind der Meinung, dass das Erste-Hilfe-Training bereits im Kindergarten beginnen sollte. Denn im Notfall kann es sehr gut sein, dass nur ein Kind anwesend ist. Laut Forschungen seien Kinder bereits ab einem Alter von vier Jahren in der Lage, Hilfe zu leisten und könnten sich einige Jahre noch an das Gelernte erinnern. In manchen europäischen Ländern wie Dänemark und Belgien steht die Erste Hilfe spätestens in der Sekundarstufe im Lehrplan des Schulunterrichts. Anders sieht das in Deutschland aus: Die meisten Deutschen kommen erst mit einer Ersten-Hilfe-Schulung in Berührung, wenn sie einen Führerschein machen. Das dürfte auch der Grund sein, warum die Laienreanimationsquote in Deutschland geringer ausfällt als in den Niederlanden oder in Schweden. In Dänemark hat sich die Überlebensrate verdoppelt, nachdem Erste-Hilfe-Trainings an Schulen eingeführt wurden. 2014 sprach auch der deutsche Schulausschuss der Kultusministerkonferenz die Empfehlung aus, die Reanimation als Thema in die Lehrpläne aufzunehmen. Saarland setzte diese Empfehlung 2017 als Erstes um. In Bayern werden bereits Kinder im Kindergarten ausgebildet.

Wenn Erste-Hilfe-Schulungen flächendeckend in Deutschland im Lehrplan von Schulen und Kindergärten integriert werden, könnten gesetzliche Regelungen zur Anwendung von AEDs dahingehend verändert werden, dass auch Menschen unter 18 Jahren einen AED anwenden dürfen, auch wenn dies aktuell nicht für Minderjährige verboten ist. Allerdings könnten dadurch mehr Ertshelfer:innen ausgebildet werden und somit die Laienreanimationsquote in Deutschland erheblich gesteigert werden.

Was denkst du darüber? Ab wieviel Jahren sollte man einen AED in Notsituationen nutzen dürfen? Teile uns deine Meinung mit unter https://www.instagram.com/resq_care/?hl=de.

Quellen:

Breckwoldt, J., Schloesser, S. & Arntz, H.R. (2009). Perceptions of collapse and assessment of cardiac arrest by bystanders of out-of-hospital cardiac arrest (OOHCA). Resuscitation, 80(10):1108-13.

Bollig, G, Myklebust, A.G. & Østringen, K. (2011). Effects of first aid training in the kindergarten – a pilot study. Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine 19(13).

Deutscher Bundestag (2006). Gesetzliche Grundlagen und Voraussetzungen für die Einführung und Anwendung von Automatisierten Externen Defibrillatoren sowie eine mögliche Verpflichtung öffentlicher Feuerwehren zu deren Vorhaltung und Anwendung. Verfügbar unter https://www.bundestag.de/resource/blob/415136/9690bdfdb87d1c068bd98330a161a5d7/WD-3-182-06-pdf-data.pdf.

Herzinfarkt vs. Herzstillstand

Mann mit Herzinfarkt

Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Herzinfarkt und einem Herzstillstand?

Wir alle wissen, dass Herzprobleme gefährlich und sogar lebensbedrohlich sein können. Es kann jedoch schwierig sein, die gesamte Terminologie rund um Herzanfälle zu verstehen. Um die Sache noch verwirrender zu machen, werden einige Begriffe wie „Herzinfarkt“ und „Herzstillstand“ oft synonym verwendet, obwohl sie sich eigentlich auf unterschiedliche Sachverhalte beziehen. Sie müssen nicht alle Herzbegriffe beherrschen, aber es ist hilfreich, den Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen zu kennen, damit Sie genaue Informationen haben und weitergeben können.

Was ist ein Herzinfarkt?

Selbst wenn Sie Freunde oder Angehörige haben, die einen Herzinfarkt erlitten haben, sind sich viele von uns nicht sicher, was dieser Begriff eigentlich bedeutet. Vereinfacht gesagt, erleidet ein Mensch einen Herzinfarkt, wenn das Herz nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Ein Herzinfarkt ist ein Kreislaufproblem, das durch eine blockierte Arterie verursacht wird. Wenn eine Arterie blockiert ist, können Sauerstoff und Blut das Herz nicht mehr erreichen. Wird das Problem nicht rechtzeitig behoben, kann das Herz nicht mehr richtig funktionieren.

Bei einem Herzinfarkt hört das Herz normalerweise nicht auf zu schlagen. Es wird jedoch geschädigt, und die Schädigung ist proportional zu der Zeit, die vergeht, bevor der Patient behandelt wird.

Da jeder Mensch anders ist, können auch die Symptome eines Herzinfarkts sehr unterschiedlich sein. In den meisten Fällen treten die ersten Symptome Tage oder sogar Wochen vor dem Herzinfarkt auf. Manchmal können die Symptome aber auch schnell und ohne Vorwarnung auftreten.

Einige häufige Symptome eines Herzinfarkts sind:

  • Kurzatmigkeit
  • Unbehagen in der Brust, evtl. starke Schmerzen
  • Kalte Schweißausbrüche
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Rücken- oder Kieferschmerzen (insbesondere bei Frauen)

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Was ist ein Herzstillstand?

Während ein Herzinfarkt auf ein Problem mit dem Herzkreislauf zurückzuführen ist, entsteht ein Herzstillstand durch ein elektrisches Problem. Ein Herzstillstand ist ein lebensbedrohliches Problem, das durch eine elektrische Fehlfunktion im Herzmuskel verursacht wird. Da die Pumpleistung des Herzens durch den unregelmäßigen Herzschlag gestört ist, hört das Herz auf, Blut in den übrigen Körper, einschließlich Gehirn und Lunge, zu pumpen. Daher hört die Person auf zu atmen und ist nicht mehr ansprechbar, also tief bewusstlos. Ein Herzstillstand kann durch einen Herzinfarkt verursacht werden. Die meisten Herzinfarkte führen jedoch nicht zu einem Herzstillstand.

Eine rasche Behandlung ist für das Überleben eines Patienten mit Herzstillstand entscheidend. Dem Patienten bleiben nur wenige Minuten, um den Herzstillstand durch eine Behandlung rückgängig zu machen. In den meisten Fällen tritt der Herzstillstand plötzlich und ohne Vorwarnung ein. In der Regel ist das erste auffällige Symptom die Ohnmacht, die bei einem Herzstillstand eintritt. Einige Patienten berichten jedoch, dass sie diese Symptome bereits vor dem Herzstillstand verspürt haben:

EKG Herzinfarkt Vorsorge

Symptome die vor einem Herzstillstand verspürt werden können:

  • Schwindel
  • Herzklopfen
  • Schmerzen in der Brust
  • Kurzatmigkeit
  • Schwäche

Was sollte ich tun, wenn ich einen Herzinfarkt oder einen Herzstillstand vermute?

Glücklicherweise müssen Sie nicht zwischen Herzstillstand und Herzinfarkt unterscheiden, um Hilfe zu leisten. Wenn Sie diese schwerwiegenden Symptome bemerken, sollten Sie immer zuerst den Notruf 112 anrufen.

Das Einleiten von Maßnahmen, bevor professionelle Hilfe eintrifft, kann oft den Unterschied zwischen einem Notfall und einer Tragödie ausmachen. Wir von ResQ-Care haben es uns zur Aufgabe gemacht, Sie so zu schulen, dass Sie sich sicher fühlen, wenn es darum geht, eine HLW durchzuführen oder einen AED zu benutzen, falls dies erforderlich ist.

Ein Beitrag, zum Thema 5 Gründe, warum die Herz-Lungen-Wiederbelebung wichtig ist.

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Der Weltherztag am 29. September – Herzgesundheit fördern und -krankheit bekämpfen!

Bild für den internationalen Herztag

Defibrillatoren sind schnelle Helfer und Lebensretter, wenn der Notfall eintritt!

Am 29. September feiern wir jährlich den Weltherztag – eine Initiative der World Heart Federation (WHF). Und das aus gutem Grund, denn an diesem Tag dreht sich alles um die Gesundheit des Herzens! Durch Aufklärungskampagnen werden Menschen dazu angeregt, ihrer Herzgesundheit mehr Achtsamkeit zu schenken und Dinge zu tun, die gut für ihr Herz sind. Ziel der Initiative ist es, bedeutenden Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht den Kampf anzusagen und somit das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu senken.

Welches sind sie relevantesten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzkrankheiten gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht sind die relevantesten Risikofaktoren dafür. Aber auch Rauchen, ungesunde Ernährung und körperliche Inaktivität können Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen. Gerade weil Herzerkrankungen weit verbreitet sind, ist es so wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Auch der plötzliche Herztod darf hier nicht außer Acht gelassen werden, denn dieser macht etwa 20 Prozent der Todesfälle aus, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht werden. Dabei kommt es zu einem schnellen und unerwarteten Herzstillstand, dem schwere Herzrhythmusstörungen, sogenanntes „Kammerflimmern“, vorausgehen.

Der plötzliche Herztod kann scheinbar gesunde, junge und alte Menschen treffen und tritt in Deutschland bei ungefähr 65.000 Personen im Jahr ein. Um das Risiko für einen plötzlichen Herztod zu verringern, ist es wichtig, regelmäßige Untersuchungen des Herzens vorzunehmen. So können potenzielle Herzerkrankungen früher erkannt und rechtzeitig behandelt werden.

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Was tun, wenn Kammerflimmern oder ein Herzstillstand eintritt?

Tritt ein Notfall, wie Kammerflimmern oder ein Herzstillstand ein, tritt zuerst die wichtige Rettungskette in Kraft: Hilfe rufen, den Notdienst alarmieren und unverzüglich mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung starten. Je früher Hilfemaßnahme erfolgen, desto höher stehen die Überlebenschancen des Betroffenen. Bereits nach fünf Minuten beginnen die Überlebenschancen, drastisch zu sinken. Damit Laien in Notsituationen sicher und einfach Hilfe leisten können, wurden automatisierte externe Defibrillatoren entwickelt (AEDs).

Sobald das AED-Gerät eingeschaltet wird, führt dieser Sie mit Hilfe von Sprachansagen und eindeutigen Piktogrammen durch den Prozess der Wiederbelebung. AEDs arbeiten dabei mit Hilfe von gezielten Elektroschocks und gewährleisten Ihnen Sicherheit durch integrierte Schutzmechanismen. Der einzige Fehler, den Sie hierbei begehen können, wäre deshalb, dieses Gerät nicht einzusetzen!

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Der Defibrillator und leitfähige Untergründe

mann auf leitfähigem untergrund Scwimmbad

Aufgaben und Sinn von AED-Geräten & Defibrillatoren

Die Anzahl an plötzlich auftretenden Herz-Kreislauf-Stillständen, die außerhalb des Krankenhauses vorkommen (out-of-hospital cardiac arrest), ist innerhalb der letzten Jahre immer mehr angestiegen. Dieses Ereignis kann zu einem plötzlichen Herztod führen, wenn keine oder zu spät Hilfe erfolgt. Um dies zu verhindern, müssen unverzüglich Reanimationsmaßnahmen durchgeführt werden, denn mit jeder Minute ohne Hilfe sinken die Überlebenschancen des/der Betroffenen. Bist Du Zeuge oder Zeugin eines solchen Falles, setzt Du zunächst einen Notruf ab. Anschließend führst Du eine Herzdruckmassage fort, bis das professionelle Fachpersonal eintrifft. Die Überlebenschancen des/der Betroffenen können aber beinahe verdoppelt werden, wenn zusätzlich ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) eingesetzt wird. Wie Du eine Reanimation durchführst, einen AED einsetzt und was du dabei beachten solltest, kannst du hier bei uns nachlesen.

Automatisierte Externe Defibrillatoren kommen in verschiedenen Orten zum Einsatz, zum Beispiel in der Schule oder im Kindergarten, in Büros und Unternehmen, in Kfz-Werkstätten oder in der Gastronomie. Auch in Schwimmhallen werden AEDs oft eingesetzt, da dort ein Risiko besteht, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erleiden, welcher sich aufgrund des Ertrinkens ereignen kann. Bei der Nutzung von Defibrillatoren ist jedoch zu beachten, auf welchem Untergrund dieser genutzt wird, da Elektroschocks bei der Defibrillation eingesetzt werden.

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AED: Defibrillation auf leitfähigem Untergrund bzw. nassem Untergrund

Wird eine Person defibrilliert, projizieren die Defibrillationselektroden ein komplexes Spannungsmuster über der Hautoberfläche des/der Patient:in. Befindet sich der/die Betroffene auf einer isolierenden Oberfläche, fließen die Stromstöße des AEDs innerhalb des/der Patient:in. Befindet sich die Person jedoch auf einer leitfähigen Oberfläche, sind „Streustöße“ möglich, welche auf die Oberfläche induziert werden, sowie auf die Umgebung.  Daher herrscht eine allgemeine Besorgnis, dass eine Defibrillation auch auf nassem Untergrund für die Helfenden oder Umstehenden eine Gefahr darstellen kann.

In Schwimmhallen ist allgemein zu beachten, dass ein AED nicht im Wasser angewendet werden darf. An trockenen Stellen der Schwimmhalle ist der Einsatz aber möglich. Zudem ist zu beachten, dass durchnässte Kleidung vorher entfernt werden sollte und sich weder der/die Ersthelfende, noch der/die Notfallpatient:in in einer Pfütze oder auf nassem Untergrund befindet. Eine Studie von Lyster et al. (2003) untersuchte die Anwendung von Automatisierten Externen Defibrillatoren in einer nassen Umgebung, sowie mögliche Schockgefahren für Rettende oder Umstehende. Dazu führten die Forscher:innen eine Simulation auf nassem Untergrund durch. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 30 Volt geringe Auswirkungen bei dem/der Bediener:in des AEDs haben, sowie bei den Umstehenden, welche in Kontakt mit dem leitenden Untergrund stehen. Diese geringen Auswirkungen zeigten sich beispielsweise durch ein Kribbeln bei den genannten Akteuren und gilt unter diesen Umständen als unbedenklich. Flugzeug- und Hubschrauberbatterien haben beispielsweise 28 Volt und werden routinemäßig in nasser Umgebung eingesetzt. Die maximalen Ströme waren zudem niedriger als nach den Sicherheitsnormen zulässig. Die Defibrillation ist laut Schlussfolgerungen der Forscher:innen nicht zu empfehlen, jedoch zeigt ihre Simulation, dass das Defibrillieren in einer nassen Umgebung kein signifikantes Risiko für die Ersthelfenden oder die Umstehenden darstellt. Falls die Umstände es erfordern, ist daher eine Defibrillation auf nassem Untergrund oder in einer nassen Umgebung möglich.

Füße im Wasser

Defibrillator für Schwimmbäder

Eine Auswahl von Defibrillatoren, darunter auch AEDs, haben einen sogenannten integrierten IP-Schutz. Dieser Schutz sollte unbedingt beim Kauf eines Automatisierten Externen Defibrillators beachtet werden, wenn dieser beispielsweise in Schwimmhallen oder in anderen nassen Umgebungen genutzt werden soll. „IP“ steht hierbei für „Ingress Protection“, was einen Eindringschutz darstellt. Defibrillatoren mit einem hohen IP-Schutz bzw. Schutzart sind also davor geschützt, dass Feuchtigkeit in das Gehäuse des Gerätes eindringen kann und somit gut für den Einsatz in nassen Umgebungen geeignet.

In Schwimmhallen ist es außerdem meistens sehr laut, sodass der geeignete Defibrillator eine Funktion haben sollte, mit welcher man die Lautstärke der Instruktionen steuern kann. Bei Notfällen, welche sich in Schwimmhallen ereignen, sollten die Sprachanweisungen des Gerätes daher auf eine hohe Lautstärke einstellbar sein.

Außerdem empfiehlt es sich überall, wo sich Kinder aufhalten, einen Defibrillator zu beschaffen, der eine Defibrillation an Kindern ermöglicht. Bei Kindern tritt zwar weniger häufig ein plötzliches Herzkammerflimmern auf, jedoch kann dies z.B. durch den Eintritt von Wasser in die Lunge und in die Atemwege beim Ertrinken verursacht werden. Bei dem Kauf eines Defibrillators für Schwimmhallen ist deshalb zu beachten, dass dieser einen Kinderschalter besitzt. Dies ist ein Schalter, welcher bei der Betätigung den Schock abschwächt, sodass dieser perfekt für Kinder ausgerichtet ist. Dabei sind keine speziellen Elektrodenpads notwendig. Eine Alternative stellt die Anschaffung von speziellen Elektrodenpads für Kinder dar.

Literatur:

Lyster, T., Jorgenson, D. & Morgan, C. (2003). The Safe Use Of Automated External Defibrillation In A Wet Environment. Prehospital Emergency Care, 7(3):307-311.

Marenco, J.P., Wang, P.J., Link, M.S., Homound, M.K., Estes, NAM (2001). Improving Survival From Sudden Cardiac Arrest, The Role Of The Automated External Defibrillator. JAMA, 285:1193-200.

Pollack, R.A., Brown, S.P., Rea, T., Aufderheide, T., Barbic, D., Buick, J.E., Christenson, J., Idris, A.H., Jasti, J. et al. (2018). Impact Of Bystander Automated External Defibrillator Use On Survival And Functional Outcomes In Schockable Observed Public Cardiac Arrests. Circulation, 137,20:2104-2113.

 

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Warum macht ein Automatisierter Externer Defibrillator Sinn?

header defibrillator macht sinn

Der plötzliche Herztod zählt in Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. In Deutschland versterben durchschnittlich etwa 65.000 Menschen pro Jahr und wie eine Defibrillator Leben retten kann.

Ursachen eines plötzlichen Herztodes

Die Ursachen eines plötzlichen Herztodes können Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelerkrankungen oder angeborene Herzerkrankungen, sowie einige Medikamente sein. Dabei sind aber nicht nur ältere Menschen oder Risikopatient:innen betroffen – ein Drittel aller Betroffenen ist jünger als 65 Jahre. Und wie der Name es schon sagt, trifft der Herztod plötzlich, ohne erkennbare Vorzeichen ein. Niemand bleibt also wirklich von dem Risiko des plötzlichen Herztodes verschont. 

Tritt der Fall eines plötzlichen Herzstillstandes ein, müssen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, sowie ein Notruf abgesetzt werden. Ausführliche Informationen darüber, was Du als Ersthelfende/r zutun hast, findest du hier in unserem Beitrag Gebrauch und Rolle von Defibrillatoren . Bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand muss schnell gehandelt werden, da das Herz die Organe und das Gehirn der betroffenen Person nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen kann.

Mit jeder verstrichenen Minute, in der keine Reanimation durchgeführt wird, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um ungefähr 10 Prozent. Wird jedoch sofort nach Eintritt des Herzstillstandes eine Herzdruckmassage durchgeführt, kann die Überlebenschance der betroffenen Person verdoppelt werden1 

Studien zeigen zudem, dass der zusätzliche Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators die Überlebenswahrscheinlichkeit des/der Notfallpatient:in um etwa 66,5 Prozent erhöhen kann.2 Ein Automatisierter Externer Defibrillator, kurz: AED, wurde speziell für die Anwendung von Laien konzipiert, sodass Jedermann ohne medizinische Vorkenntnisse das Gerät benutzen kann. Eindeutige Piktogramme und Sprachanweisungen führen den/die Ersthelfende/n einfach und Schritt für Schritt durch den Prozess der Wiederbelebung. Integrierte Schutzmechanismen gestalten die Reanimation sicher für den/die Ersthelfende/n und für die betroffene Person. Durch ein EKG analysiert das AED-Gerät den Herzrhythmus der betroffenen Person und gibt nur einen Schock ab, wenn dieser notwendig und richtig ist.  

Wichtig ist aber auch die Erreichbarkeit und die Verfügbarkeit von AEDs. Studien zeigen, dass die Überlebensrate in Gebieten, die eine hohe Dichte von verfügbaren Erste-Hilfe Defibrillatoren aufweisen, um 125 Prozent höher ausfiel als in Gebieten mit einer niedrigen AED-Dichte.3 Innerhalb der letzten vergangenen Jahre sind immer mehr AEDs für Umstehende verfügbar geworden, was auch zu einer höheren Nutzung und verbesserten Überlebensraten führte. Die aktuelle wissenschaftliche Forschungslage verdeutlicht zudem, dass durch den Einsatz von AEDs mehr Patient:innen bis zur Entlassung überleben. Je früher der Defibrillator angelegt wird, desto höher fallen, nach Annahmen der Forscher:innen, die Überlebenschancen aus.  

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112-Rettungswagen-Notruf

Hilfsfristen der Bundesländer

In jedem deutschen Bundesland gibt es sogenannte Hilfsfristen für die Ankunftszeit des Rettungsdienstes. In Nordrhein-Westfalen sollte das medizinische Rettungspersonal nach der Hilfsfrist in städtischen Gebieten innerhalb von 8 Minuten und in ländlichen Gebieten innerhalb von 12 Minuten den Unfallort erreichen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Hilfsfristen in Ihrem Bundesland.  

Da die Überlebensraten mit jeder Minute, in der keine Wiederbelebungsmaßnahmen vorgenommen werden und das medizinische Fachpersonal noch nicht vor Ort ist, sinken, sollten Ersthelfende daher so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen.  

Hilfsfristen der Bundesländer (Stand Juni 2021)
Bundesland Hilfsfrist
Baden-Württemberg 10 bis 15 Minuten
Bayern 12 Minuten
Berlin bedarfsgerecht
Brandenburg 15 Minuten
Bremen 10 Minuten
Hamburg bedarfsgerecht
Hessen 10 Minuten
Mecklenburg-Vorpommern 10 Minuten
Niedersachsen 15 Minuten
Nordrhein-Westfalen städtisch: 8 Minuten, ländlich: 12 Minuten
Rheinland-Pfalz 15 Minuten
Saarland 12 Minuten
Sachsen 12 Minuten
Sachsen-Anhalt 12 Minuten
Schleswig-Holstein 12 Minuten
Thüringen städtisch: 14 min, ländlich: 17 min

Literatur:

Ärztezeitung (2014). Plötzlicher Herztod. Erstmals in Deutschland genaue Zahlen. Verfügbar unter https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Erstmals-in-Deutschland-genaue-Zahlen-234389.html 

Deutsche Herzstiftung (2015). Alle Fakten zum plötzlichen Herztod. Verfügbar unter https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/koronare-herzkrankheit/ploetzlicher-herztod/fakten-ploetzlicher-herztod 

Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung E.V. (2014). Plötzlicher Herztod in Deutschland erstmals systematisch untersucht. Verfügbar unter https://dzhk.de/aktuelles/news/artikel/ploetzlicher-herztod-in-deutschland-erstmals-systematisch-untersucht/  

Karam, N., Narayanan, K., Bougouin, W. et al. (2017). Major regional differences in automated external defibrillator placement and basic life support training in France: further needs for coordinated implementation. Resuscitation, 118, S. 49—54. 

Laver, S., Farrow, C., Turner, D. & Nolan, J. (2004). Mode of death after admission to an intensive care unit following cardiac arrest. Intensive Care Med., 30, S. 2126–8. 

Malta Hansen, C., Kragholm, K., Pearson, D.A. et al. (2015). Association of bystander and first-responder intervention with survival after out- of-hospital cardiac arrest in north Carolina, 2010–2013. JAMA, 314, S. 255–64. 

Meinertz, T. (2019). Plötzlicher Herztod: Wer ist gefährdet? Bedrohliche Herzrhythmusstörungen, S. 6-15. 

Pollack, R.A., Brown, S.P., Rea, T. et al. (2018). Impact of bystander automated external defibrillator use on survival and functional outcomes in shockable observed public cardiac arrests. Circulation, 137, S. 2104–13. 

Rettungsdienstgesetz Nordrhein-Westfalen (NRW) (2021). Verfügbar unter https://rettungsdienstgesetz.de/nordrhein-westfalen/ 

Schehadat, M.S., Groneberg, D.A., Bauer, J. & Bendels, M.H.K. (2017). Hilfsfristen des Rettungsdienstes in den deutschen Bundesländern. Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie, 5, S. 255-260.  

Techniker Krankenkasse (2020). Wiederbelebung mit Herzdruckmassage. Verfügbar unter https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/wiederbelebung-herzmassage-2073348?tkcm=ab  

Wann muss ich eine Person reanimieren? Wie setze ich einen Defibrillator ein? – Wir beantworten deine Fragen!

Was ist bei einer Reanimation zu tun?

Wir nehmen dich an die Hand und zeigen dir genau, wie Du die Atmung eines Bewusstlosen prüfst und erkennst, ob Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig sind.

Erleidet Jemand einen plötzlichen Herztod (PHT), ist die unverzügliche Einleitung von Reanimationsmaßnahmen erforderlich. Das Risiko kann Jeden treffen, ob Freund:in, Lebensgefährt:in oder Kolleg:in. Dabei muss schnell gehandelt werden, denn mit jeder Minute ohne Hilfe sinken die Überlebenschancen der betroffenen Person rapide. Die wichtigste Aufgabe als Ersthelfender ist es, zu erkennen, ob ein Herz-Kreislauf-Stillstand oder eine andere Ursache vorliegt. Dazu muss der/die Notfallpatient:in angesprochen werden. Reagiert diese nicht, wird die Atmung kontrolliert. Bei einer ausbleibenden Atmung oder einer nicht normalen Atmung liegt ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor und der/die Notfallpatient:in benötigt eine kardiopulmonale Reanimation. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie Du das erkennst und zum/zur Lebensretter:in wirst!

Wie überprüfe ich die Atmung einer Person mit vermutetem Herz-Kreislauf-Stillstand?

Es kann überall und jederzeit passieren: der plötzliche Herztod außerhalb des Krankenhauses, auch genannt „out-of-Hospital-Cardiac-Arrest“ (OHCA). Du beobachtest, dass eine Person zu Boden fällt und sprichst diese an. Sie reagiert nicht. Der/die Notfallpatient:in ist also bewusstlos. Als Ersthelfer:in hast Du nun die Aufgabe, die Atmung der betroffenen Person zu prüfen. Wie funktioniert das genau?

Zuerst neigst Du den Kopf des/der Notfallpatient:in nach hinten, während Du gleichzeitig das Kinn der Person anhebst. Damit machst Du die Atemwege frei. Anschließend überprüfst Du die Atmung durch Sehen, Hören und Fühlen.

Sehen: Beobachte, ob sich der Brustkorb der betroffenen Person hebt und senkt oder ob der Brustkorb eine Veränderung zeigt.

Hören: anschließend horchst Du, ob die Person Atemgeräusche von sich gibt, indem Du dein Ohr über den Mund und die Nase der Person positionierst.

Fühlen: Fühle in der oben genannten Position mit der Wange, ob ein Luftstrom von der betroffenen Person ausgeht.

Investiere für diese Prüfung nicht länger als 10 Sekunden, denn es muss schnell gehandelt werden. Stellst Du keine normale Atmung fest, ist davon auszugehen, dass es sich um einen Herz-Kreislauf-Stillstand handelt. Beginne also unverzüglich und ohne Zeit zu verlieren die Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen.

Wie erkenne ich eine „normale“ oder „nicht normale“ Atmung?

Diese Frage beschäftigt Ersthelfende und stellt der häufigste Grund dafür dar, dass Umstehende keine Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten. Denn eine nicht normale Atmung wird häufig als normale Atmung fehlinterpretiert. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Schnappatmung, die bei mehr als der Hälfte aller Herzstillstände vorkommt und in Lebensgefahr ein Überlebensreflex des Gehirns darstellt, um Sauerstoff zu erlangen. Sie kennzeichnet sich durch Röcheln, Gurgeln und das „Schnappen“ von Luft. Schnappatmung ist aber auch ein Zeichen für dich, unverzüglich eine Herzdruckmassage ohne Pausen durchzuführen, bis das medizinische Rettungspersonal eintrifft.

Hebt und senkt sich der Brustkorb des Menschen, dem Du hilfst, gar nicht, und ist auch keine Atmung für dich spürbar, solltest Du ebenfalls eine Herzdruckmassage durchführen, bis die professionellen Helfer:innen dich ablösen.

Von einer „normalen“ Atmung kann gesprochen werden, wenn sich der Brustkorb des/der Notfallpatient:in ohne große Anstrengung in regelmäßigen Abständen hebt und senkt. Eine normale Atmung kann auch geräuschlos vonstatten gehen. Ein Erwachsener atmet durchschnittlich 12 bis 16 Atemzüge pro Minute, ein Kind etwa 18 bis 24 Atemzüge pro Minute. Dies wird als Atemfrequenz bezeichnet. Bei einer normalen Atmung sollte keine Herzdruckmassage durchgeführt werden, da die Ursache vermutlich eine andere als ein Herzstillstand ist. Stattdessen positionierst Du die betroffene Person in die stabile Seitenlage.

Die genauen Schritte, die Du als Zeuge und Ersthelfender eines Herz-Kreislauf-Stillstandes tun solltest, findet Du hier.

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Muss ich eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen?

Viele Menschen scheuen sich vor einer Mund-zu-Mund-Beatmung und befürchten, eine Person dadurch möglicherweise zu schaden. Wenn Du die Beatmung bereits in einem Erste-Hilfe-Kurs gelernt hast und Du sie dir zutraust, kannst Du diese in Kombination mit der Kompression durchführen. Hier haben wir dir die aktuellen Empfehlungen des European Resuscitation Councils (ERC) zur Durchführung einer Reanimation zusammengefasst. Hast Du die Beatmung bisher noch nicht erlernt, kannst Du auf diese verzichten. Wichtig ist aber die Herzdruckmassage. Dazu kniest Du dich neben die Person und platzierst deinen Handballen mittig auf dessen Brust. Die andere Hand legst Du auf die bereits platzierte Hand, während Du deine Finger ineinander hakst. Die Herzdruckmassage solltest Du ununterbrochen durchführen, bis das medizinische Fachpersonal eintrifft.

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Sollte ich zusätzlich einen Defibrillator (AED) verwenden?

Bist Du die einzige umstehende Person, die helfen kann, solltest Du wie oben beschrieben vorgehen. Sind mehrere Personen in der Umgebung, kannst Du eine davon beauftragen, einen Defibrillator zu holen, der sich in der Nähe befindet. Für solche Situationen eignen sich Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED), da sie für Laien konzipiert wurden und sicher und einfach in der Anwendung sind. Während eine weitere Person den AED beschafft, führst Du weiterhin ununterbrochen die Herzdruckmassage durch, bis der Defibrillator einsatzbereit ist. Der AED wird angeschaltet und gibt dir durch Sprachanweisungen und Piktogramme Anweisungen, die Du Schritt für Schritt befolgst. Keine Angst – Du kannst dabei nichts falsch machen! Der Einsatz von Automatisierten Externen Defibrillatoren vergrößert die Überlebenschance bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand um ungefähr 50 Prozent. Ist ein AED also in der unmittelbaren Umgebung und kann von einer weiteren Person hergebracht werden, sollte dieser also unbedingt eingesetzt werden.

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Literatur:

Arbeiter-Samariter-Bund (2020): Erste Hilfe. Alle wichtigen Schritte und Maßnahmen verständlich zusammengefasst. Verfügbar unter  https://www.asb.de/application/files/7816/1037/6760/ASB-Erste-Hilfe-Handbuch_2021_digital.pdf

Deutsches Rotes Kreuz (2021): Feststellung der Atmung. Verfügbar unter https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/atmung/atemkontrolle/

Wewetzer, H. (2008): Herzinfarkt. Verkannte Lebensgefahr. Verfügbar unter https://www.tagesspiegel.de/wissen/herzinfarkt-verkannte-lebensgefahr/1379658.html

Pollack, RA, Brown, SP, Rea, T, Aufderheide, T, Barbic, D. Buick, JE, Christenson, J, Idris, AH, Jasti, J et al. (2018). Impact of bystander automated external defibrillator use on survival and functional outcomes in schockable observed public cardiac arrests. Circulation, 137(20:2104-2113.

 

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Telefonreanimation (T-CPR): Durch den Helfer am Telefon zum Lebensretter werden!

Reanimation und Erste Hilfe am Telefon

Wenn eine Person bewusstlos ist und nicht oder nicht normal atmet, muss eine Reanimation durchgeführt werden. Dabei zählt jede Sekunde, denn die Überlebenschancen der betroffenen Person sinken kontinuierlich. Die Telefonreanimation, kurz T-CPR, stellt eine effiziente technische Hilfestellung zur Durchführung einer Reanimation dar. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigten bereits, dass die Anzahl an Laienhelfer:innen durch den Einsatz einer T-CPR anstieg, sowie die Überlebensrate von Patient:innen signifikant verbessert werden konnte. Daher wird die Telefonreanimation in den Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) ausdrücklich empfohlen.

Was ist eine Telefonreanimation?

Im Jahr 2010 wurde erstmalig in den Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation der Einsatz einer Telefonreanimation empfohlen. Die Telefonreanimation wird auch als T-CPR bezeichnet. Darunter ist eine standardisierte Reanimationsanleitung über ein Notrufgespräch zu verstehen, welche von Leitstellendisponent:innen durchgeführt werden. Im Falle eines (vermuteten) Herz-Kreislauf-Stillstandes kann der Ersthelfende oder eine umstehende Person telefonisch per Notruf eine/n Leitstellendisponent:in Kontaktieren, welche/r eine telefonische Anleitung zur Anleitung und Durchführung einer Reanimation gibt. Zudem wird gleichzeitig der nächstgelegene Notarzt sowie ein Rettungswagen durch die Leitstelle disponiert. Das Ziel einer T-CPR ist es, den Therapie-freien Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen.

Was für einen Nutzen hat eine Telefonreanimation?

Die Empfehlungen zur Durchführung der Reanimation basieren aus Erkenntnissen, welche aus wissenschaftlichen Studien gewonnen werden konnten. Diese Erkenntnisse zeigten, dass die Anzahl an Laienersthelfer:innen durch den Einsatz einer T-CPR anstieg, sowie die Überlebensrate von Patient:innen signifikant verbessert werden konnte. Dies sind erstrebenswerte Ziele im Bereich der Laienreanimation, denn die Laienreanimationsquote in Deutschland fällt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr niedrig aus. Dementsprechend niedrig fällt die Überlebensquote von Personen aus, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Der Hauptgrund, warum umstehende Personen, die Zeuge eines Herz-Kreislauf-Stillstandes werden, nicht eingreifen ist die Schwierigkeit, einen Herzstillstand zu erkennen. Eine weitere Befürchtung der Zeug:innen besteht darin, der betroffenen Person durch ihr Handeln Schaden zuzufügen. Diese Befürchtung konnte jedoch vom ERC ausgeräumt werden. Die Telefonreanimation kann Ersthelfenden daher eine gute Hilfestellung bieten und sie zu einer Reanimation motivieren.

In den aktuellen Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) von 2021 wird empfohlen, dass die Leitstellen über Systeme verfügen, welche sicherstellen sollen, dass der/die Leitstellendisponent:in Anweisungen für eine Reanimation bei Personen geben kann, welche nicht reagieren und keine normale Atmung aufweisen.

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Wie und wo entstand die Telefonreanimation?

Bayern war das erste Bundesland in Deutschland, in welchem die T-CPR in den Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation eingeführt wurde. Zudem wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, dessen Mitglieder unter anderem Leitstellenbetreiber:innen, sowie Vertreter:innen der ÄLRD (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Bayern), der Leitstelle SFSG (Staatliche Feuerwehrschule Geretsried) und des INM (Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement) sind. Diese Arbeitsgruppe entwickelte einen Algorithmus zur T-CPR auf Basis der Leitlinien des ERC und relevanter Literatur. Der Algorithmus dient dem/der Leitstellendisponent:in dabei als Hilfsmittel zur Unterstützung und besteht aus sechs verschiedenen Modulen.

Reanimation mit Anleitung am Telefon

Wie wird bei einer Telefonreanimation vorgegangen?

Kontaktiert der Erst helfende telefonisch eine Leitstelle, orientiert sich der/der Leitstellendisponent:in an dem von der Arbeitsgruppe entwickelten Algorithmus, sowie an einer Checkliste. Der Algorithmus enthält unter anderem Formulierungen, die zur Erkennung einer bewusstlosen Person bzw. einer nicht normalen Atmung angewendet wird. Ein weiterer Schwerpunkt des Algorithmus ist eine Anleitung zur Durchführung und Nachbereitung einer Herzdruckmassage.

Bei einem Verdacht auf eine reanimationspflichtige Person steigt der/die Disponenten:in frühzeitig in den Algorithmus ein und leitet den Einsatz anschließend an einen Kollegen oder eine Kollegin weiter, welche/r den Rettungsdienst auf den Weg schickt. Anschließend wird geprüft, ob der Ersthelfende sicher ist und anschließend Hilfe zur Durchführung einer Reanimation angeboten. Nachdem der Ersthelfende das Telefon auf „laut“ gestellt hat, wird dieser angeleitet, die Bewusstlosigkeit der betroffenen Person durch Ansprechen und Anfassen zu prüfen. Liegt eine Bewusstlosigkeit vor, wird der Ersthelfende dazu aufgefordert, die Atmung der betroffenen Person zu überprüfen. Atmet diese normal, sollte sie in die stabile Seitenlage gebracht werden. Liegt jedoch eine Schnappatmung oder ein Atemstillstand vor, ist eine Reanimation erforderlich.

Das zentrale Ziel der T-CPR ist eine Hilfestellung für die Durchführung einer Herzdruckmassage. Wenn die betroffene Person nicht reagiert und nicht normal atmet, sollte dem Ersthelfenden zudem empfohlen werden, lediglich eine Thoraxkompression durchzuführen. Dazu gibt der/die Disponenten:in Anweisungen zur Positionierung der Hände, zum Druckpunkt, sowie zur Durchführung der Kompressionen. Des Weiteren informiert der/die Disponenten:in den Erst helfenden hinsichtlich der Tiefe, Frequenz und der Entlastung der Thoraxkompression. Die Herzdruckmassage sollte so lange durchgeführt und nicht unterbrochen werden, bis das Rettungsteam eintrifft. Der Algorithmus enthält außerdem Formulierungen für den/die Disponenten:in, die dabei helfen sollen, den Erst helfenden weiterhin zu motivieren.

Auch die Nachbereitung einer Reanimation ist Teil des Prozesses. Dabei hält der/die Disponenten:in eine Rücksprache mit den Rettungskräften, welche vor Ort waren. Ziel dieser Rücksprache ist es unter anderem, festzustellen, ob der Erst helfende eine psychische Betreuung benötigt, welche zum Beispiel von einem Kriseninterventionsteam oder einer psychosozialen Akuthilfe übernommen werden kann. Auch die psychische Belastung des/der Leitstellendisponent:in sollte beachtet werden. Daher haben diese auch ein Anrecht auf eine psychische Betreuung, falls erforderlich. Abschließend erfolgt eine Dokumentation sowie eine Evaluation des Falles.

Welche Rolle spielt ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) bei einer Telefonreanimation?

Ist die betroffene Person bewusstlos und atmet nicht oder nicht normal, ist eine Reanimation erforderlich. Besteht die Chance, dass sich einen Defibrillator (AED) in unmittelbarer Nähe befindet, wird der Ersthelfende dazu aufgefordert, sich diesen von einer zweiten Person bringen zu lassen. Die Leitstellen können zudem bei der Suche nach einem nahen AED helfen, da diese AED-Standorte erfassen. Dabei ist es besonders wichtig, dass der Ersthelfende die betroffene Person nicht verlässt. Konnte ein AED von einer weiteren Person geholt werden, wird der Ersthelfende aufgefordert, diesen anzuschalten und dessen Anweisungen zu folgen.

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Literatur:

Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Deutschland e.V.: Empfehlungen des Bundesverbandes der ÄLRD zur Durchführung der Telefonreanimation durch Disponenten der Leitstellen für den Rettungsdienst.

Bayerisches Rotes Kreuz (2021): Telefonreanimation. Verfügbar unter https://www.rettungsdienst.brk.de/unsere-leitstellen/wissenswertes/telefonreanimation.html

German Resuscitation Council (2021): Reanimation 2021. Leitlinien Kompakt. Verfügbar unter https://nerdfallmedizin.blog/2021/03/25/neue-reanimationsleitlinien-2021-erc/

Groschak, A. (2013): Telefonreanimation in Bayern: Die Leitstelle als Lebensretter. BOS-LEITSTELLE AKTUELL, 3, S. 132-137.

 

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Die neuen Reanimations-Leitlinien des European Resuscitation Council 2021

Herz BLS

ERC Leitlinien 2021 - Was hat sich geändert?

Der European Resuscitation Council (ERC) publizierte am 25. März 2021 die neuen Leitlinien zur Reanimation für Europa. Seit dem Jahr 2000 basieren die Richtlinien des ERC auf dem „International Consensus on Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care Science With Treatment Recommendations” der „International Liaison Committee on Resuscitation“ (ILCOR).

Durch gezielte Literaturrecherchen der ERC-Schreibgruppe werden die Leitlinien regelmäßig um wissenschaftliche Erkenntnisse und Therapieempfehlungen ergänzt.

Die hauptsächlichen Bestandteile bei der Durchführung einer Reanimation wurden weitestgehend beibehalten, die wissenschaftliche Evidenz gleichzeitig jedoch besser begründet. Neu in den aktuellen Reanimations-Richtlinien der ERC sind unter anderem Empfehlungen für Reanimationskonzepte und -strategien, welche gut begründet wurden, sowie auf den Konzepten beruhendes epidemiologisches Wissen. Diese werden nun in einzelnen Kapiteln in den Leitlinien aufgeführt. Weitere Aspekte der Reanimation, welche 2021 neu in den Richtlinien hinzugefügt wurden, sind unter anderem Social-Media-Konzepte, Smartphone-Apps, Frühwarnsysteme und -scores und die sogenannte Telefonreanimation (T-CPR). Der ERC macht dabei deutlich, dass der Erfolg bei einer Reanimation besonders durch ausgebildete Ersthelfende, einen Anstieg der Reanimationsquote, sowie den Einsatz von Alarmierungssystemen ausgelöst wird. Das Ziel bestand unter anderem darin, das Vertrauen der Menschen zu erhöhen und diese zu ermutigen, bei einem Herzstillstand zu handeln.

Dabei ist das Nichterkennen eines Herzstillstandes die größte Barriere für das Retten von Leben.

Im Folgenden werden die zentralen Leitlinien zur Reanimation kurz dargestellt.

Wie erkenne ich einen Herzstillstand?

Zu allererst wird sichergestellt, dass die betroffene Person, der/die Ersthelfende und alle Personen im Umfeld sicher sind. Nach wie vor sollte zunächst der Bewusstseinszustand der betroffenen Person kontrolliert werden, indem diese vorsichtig an der Schulter gerüttelt und angesprochen werden. Erfolgt keine Antwort der betroffenen Person, sollte diese auf den Rücken gelegt werden und der Kopf vorsichtig nach hinten gelegt werden, um den Luftweg zu öffnen. Auch die Atmung sollte kontrolliert werden, indem geschaut, gehört und gefühlt wird, ob die Atmung ausgesetzt ist. Dieser Vorgang sollte nicht mehr als 10 Sekunden in Anspruch nehmen. Eine erschwerte oder agonale Atmung, sowie eine Schnappatmung kann weiterhin auf einen Herzstillstand hinweisen.

Laut Definition liegt ein Herzstillstand vor, wenn die betroffene Person nicht ansprechbar ist und die Atmung ausbleibt oder abnormal ist. Frühere Leitlinien zogen zudem das Fehlen eines tastbaren Pulses heran, jedoch erschien dies in stressigen Situationen für Laien, wie auch für Fachleute als schwierig. Die fehlende Ansprechbarkeit und eine abnormale Atmung können auch auf andere potenziell lebensbedrohlichen medizinische Notfälle hinweisen, haben aber eine hohe Sensitivität als diagnostische Kriterien für einen Herzstillstand. Ebenfalls zu beachten ist, dass eine agonale Atmung häufig als Lebenszeichen fehlinterpretiert wird und eine Herausforderung für Laien und Rettungsdienstmitarbeiter:innen darstellen kann. Die Fehlinterpretation der agonalen Atmung als Lebenszeichen kann dazu führen, dass Umstehende das Opfer eines Herzstillstands fälschlicherweise in die stabile Seitenlage bringen, anstatt mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen.

Zu Beginn eines Herzstillstandes kann es außerdem zu kurzen krampfartigen Bewegungen kommen, welche ebenfalls ein Hindernis für Laien und Fachleute für die Erkennung eines Herzstillstande darstellen kann.

Kurz zusammengefasst gilt also: wenn die betroffene Person keine Reaktion zeigt, also bewusstlos ist, und keine normale Atmung aufweist, sollte unverzüglich die Reanimation eingeleitet werden.

Herzstillstand

Wann ist ein Notruf abzusetzen?

Ist die betroffene Person nicht ansprechbar und ist keine oder eine abnormale Atmung erkennbar, sollte nach wie vor unverzüglich ein Notruf abgesetzt und sofort eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden. Im besten Fall ist der/die Ersthelfende nicht allein und kann unverzüglich, während eine weitere Person den Notruf absetzt, die Herz-Lungen-Wiederbelebung starten. Ist der/die Helfende jedoch allein, wird empfohlen, den Notruf mit Hilfe einer Freisprechfunktion oder eines Lautsprechers zu kontaktieren, während die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt wird. Dabei sollte der/die Ersthelfende bei der betroffenen Person bleiben und eine weitere Person beauftragen, einen AED ausfindig zu machen und zum Unfallort zu bringen.

Wie führe ich eine Reanimation durch?

Eine Herzdruckmassage ist die Schlüsselkomponente einer Herz-Lungen-Wiederbelebung, da sie die Organperfusion, also den Transport von sauerstoffangereichertem Blut durch den Körper, während des Herzstillstandes sicherstellt. Der/die kniet sich neben den Betroffenen und platziert seinen Handballen mittig auf die Brust des Betroffenen. Die andere Hand wird auf die bereits platzierte Hand gelegt, während die Finger ineinander gehakt werden. Die Position der Hände des/der Ersthelfenden beeinflusst im hohen Maße den Erfolg der Herzdruckmassage. Da die optimale Platzierung der Hand von Unterschieden in der Anatomie des Opfers abhängt, behält die ILCOR ihre aktuellen Empfehlungen bei und empfiehlt, die Herzdruckmassage auf der unteren Hälfte des Brustbeins („mitten auf der Brust“) durchzuführen.

Mit ausgestreckten Armen positioniert sich der/die Ersthelfende anschließend vertikal über die betroffene Person und drückt mindestens 5 cm tief, aber nicht tiefer als 6 cm, in die Brust dieser. Nach jeder Kompression sollte der gesamte Druck auf die Brust losgelassen werden, ohne die Hände vom Brustbein zu nehmen. Dies sollte pro Minute 100- bis 120-mal gemacht werden. Diese Behandlungsempfehlungen für die Thoraxkompression hinsichtlich der Tiefe, Frequenz und des Rückstoßes wurden nicht geändert, da die untersuchten Studien keine neuen Erkenntnisse lieferten.

Anschließend wird die Herzdruckmassage mit einer Beatmung kombiniert. Wenn der/die Ersthelfende geschult ist, sollte diese/r nach 30 Kompressionen den Atemweg wieder öffnen, indem der Kopf des Opfers geneigt und das Kinn angehoben wird. Dabei wird der weiche Teil der Nase mit Zeigefinger und Daumen zugehalten und die Lippen auf den Mund der betroffenen Person gelegt, sodass ein luftdichter Verschluss entsteht. Der/die Ersthelfende bläst gleichmäßig in den Mund der betroffenen Person, während darauf achtet wird, dass sich der Brustkorb des Opfers anhebt und fällt. Dieser Vorgang wird zweimal wiederholt, gefolgt von 30 Herzdruckmassagen.  Die Herzdruckmassage sollte nicht länger als 10 Sekunden unterbrochen werden. Die 30 Herzdruckmassagen und die 2 Beatmungen werden anschließend abwechselnd fortgeführt. Wenn der/die Ersthelfende untrainiert ist und sich eine Beatmung nicht zutraut, kann diese/r lediglich eine kontinuierliche Herzmassage mit 100 bis 120 Einheiten pro Minute durchführen und auf eine Beatmung verzichten.

Dabei ist auch zu beachten, dass jede Unterbrechung der Herzdruckmassage zu einer Unterbrechung der Organperfusion führt und daher vermieden werden sollte.

Das Verhältnis von Kompression zu Beatmung von 30:2 wurde von der ILCOR bereits im Jahr 2017 verbessert, da dieses Verhältnis im Vergleich zu dem früheren Verhältnis von 15:2 eine bessere Evidenz aufwies und mit einem verbesserten neurologischen Ergebnis bei Erwachsenen verbunden werden konnte. Diese Empfehlungen wurden für die Leitlinien des ERC für das Jahr 2021 beibehalten.

Weitere Studien zeigten, dass Patient:innen, die lediglich eine Herzdruckmassage bekamen, geringere Überlebensraten aufwiesen als solche, die eine Herzdruckmassage und eine Beatmung in einem Verhältnis von 30:2 erhielten.

Ein Grund für Laien, bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung zu zögern, ist häufig die Befürchtung, dass sie bei den betroffenen Menschen ernsthafte Schäden verursachen könnten. Diese Befürchtung wurde im Jahr 2020 vom ILCOR überprüft. Auf dieser Grundlage wird Laien weiterhin empfohlen, bei betroffenen Menschen mit einem vermuteten Herzstillstand ohne Bedenken eine Herz-Lungen-Wiederbelebung einzuleiten.

BLS ERC 2021 - Herz

Was für eine Rolle spielt die Unterlage bei einer Reanimation?

Die ILCOR veränderte die Empfehlungen der Durchführung einer Herz-Lunge-Wiederbelebung auf einer festen Unterlage bereits im Jahr 2020. Denn wird diese auf einer weichen Unterlage, wie beispielsweise einer Matratze durchgeführt, kann die Brustkorbkompressionstiefe verringern. Wird trotzdem eine weiche Unterlage benutzt, sollte der/die Ersthelfende die Gesamtkompressionstiefe erhöhen. Die Untersuchung von aktuellen Studien veranlasste die ILCOR zu der Empfehlung, die manuelle Herzdruckmassage auf einer festen Unterlage durchzuführen, wenn dies möglich ist. Jedoch sollte ein/e Patient:in bei einer stationären Behandlung nicht vom Bett auf den Boden verlegt werden.

Wie ist ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) einzusetzen?

Sobald ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) gebracht wurde, wird dieser unverzüglich angeschaltet und die Elektrodenpads, nach Anweisung des Gerätes, an den Oberkörper der betroffenen Person angebracht. Wenn mehr als ein/e Helferende:r anwesend ist, sollte die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortgeführt werden, während die Elektrodenpads angebracht werden. Anschließend wird den Anweisungen des AED-Gerätes gefolgt. Wenn ein Schock empfohlen wird, sollten die Ersthelfenden sicherstellen, dass Niemand die betroffene Person berührt. Bei den Defibrillatoren ist zwischen vollautomatisierten und semiautomatisierten Geräten zu unterscheiden. Ein vollautomatisierter automatischer Defibrillator gibt nach einem Sicherheitshinweis den Schock automatisch ab, während der/die Ersthelfende bei einem semiautomatisierten Defibrillator nach Freigabe den Schockknopf selbst betätigen muss. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung wird daraufhin nach den Anweisungen des Gerätes fortgeführt. Wird kein Schock empfohlen, wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortgeführt. Ist kein Automatisierter Externer Defibrillator vorhanden, wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung ebenfalls kontinuierlich fortgeführt. Die Reanimation sollte nicht unterbrochen werden, bis medizinisches Fachpersonal dies anordnet, die betroffene Person aufwacht, sich bewegt, die Augen öffnet und wieder normal atmet, oder bis der/die Ersthelfende sich dadurch selbst in Gefahr bringen würde.

Die Überlebenswahrscheinlichkeit von Personen, die einen Herzstillstand erlitten haben, kann durch die sofortige Durchführung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung und den anschießenden Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators deutlich erhöht werden.

Das ERC empfiehlt in den aktuellen Leitlinien von 2021 in Übereinstimmung mit den ILCOR-Behandlungsempfehlungen, die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortzusetzen, bis ein AED eingetroffen, eingeschaltet und an das Opfer angeschlossen ist. Die Defibrillation sollte jedoch nicht länger für eine zusätzliche Herz-Lungen-Wiederbelebung aufgeschoben werden. Das ERC rät weiterhin in Übereinstimmung mit den ILCOR-Behandlungsempfehlungen dazu, die Elektrodenpads auf den nackten Brustkorb der betroffenen Person in einer anterolateralen Position zu platzieren.

Das ERC empfiehlt zudem, dass Laienhelfende Brustkorbkompressionen durchführen und einen AED verwenden, da das Risiko von Schäden, welche durch den Einsatz eines Automatisierter Externer Defibrillator aufgrund von versehentlichen Schocks entstehen könnten, gering ist und die Verwendung eines AEDs allgemein sicher ist. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wird zusätzlich geraten, dass medizinisches Fachpersonal eine Schutzausrüstung bei aerosolerzeugenden Verfahren verwenden.

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Was für eine Rolle spielt die stabile Seitenlage bei einer Reanimation?

Wenn die betroffene Person wieder normal atmet, aber weiterhin nicht ansprechbar ist, sollte dieser in die stabile Seitenlage positioniert werden. Diese sollte ausschließlich bei Personen angewendet werden, die nicht die Kriterien für die Einleitung einer Beatmung oder Herzdruckmassage erfüllen. Ebenfalls kann diese bei Erwachsenen und Kindern angewendet werden, die eine verminderte Reaktionsfähigkeit aufgrund einer Erkrankung oder eines nicht-physischen Traumas aufweisen. Bei einer ausgeführten stabilen Seitenlage ist zu beachten, dass die Atmung der betroffenen Person kontinuierlich überwacht werden sollte und wenn die Atmung ausbleibt oder abnormal wird, diese auf den Rücken zu rollen und eine Herzdruckmassage durchzuführen.

Die Erkenntnisse über die Behandlung von Atemwegsobstruktionen wurden in den ERC-Richtlinien von 2021 umfassend aktualisiert, die Behandlungsalgorithmen bestehen jedoch weiterhin.

Wie kann der Einsatz von Smart Devices und Technologie bei einer Reanimation helfen?

Smartphones und Smartwatches werden als interessante Devices für die Ausbildung in der kardiopulmonalen Reanimation und Defibrillation mit hohen Potenzialen angesehen. So wurden bereits spezielle Smartphone-Apps entwickelt, welche Ausbildungsinhalte zur Reanimation vermitteln oder die Reanimationsqualität durch eingebaute Beschleunigungsmesser zu verbessern. Dieselbe Technologie kann auf die Smartwatch angewendet werden, welche aufgrund ihrer Größe und Tragbarkeit ein geeignetes Device darstellt. Studien konnten bereits zeigen, dass die Qualität der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch den Einsatz einer Smartwatch-basierten App mit audiovisuellem Echtzeit-Feedback verbessert werden konnte. Ebenfalls können Apps zur Lokalisierung von nächstgelegenen Automatisierteen Externen Defibrillatoren zur Qualitätsverbesserung beitragen.

Eine weitere Strategie zur Verbesserung der Reanimationsqualität stellt die Video-Kommunikation dar. So werden beispielsweise Video-Anweisungen für die Durchführung einer Reanimation ermöglicht. Ebenfalls kann die künstliche Intelligenz angewendet werden, um bei der klinischen Entscheidungsfindung und der Identifizierung eines Herzstillstandes zu helfen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Überlebensrate wird derzeit evaluiert.

Um den Zugang zu naheliegenden AEDs in Notsituationen zu verbessern, können auch Drohnen eingesetzt werden. Somit könnte die Zeit bis zur ersten Defibrillation verkürzt und somit die Überlebensrate der betroffenen Person erhöht werden. Studien konnten bereits zeigen, dass eine Drohne früher am Unfallort antreffen kann als ein Rettungswagen und die Interaktion mit einer Drohne für Laien als sicher und praktisch angesehen wird.

Auch die Telefonreanimation (T-CRP) stellt eine Möglichkeit dar, die Qualität der Reanimation zu verbessern und den Ersthelfenden ihre Angst zu nehmen, etwas falsch zu machen. Die T-CPR bildet eine telefonische Anleitung zur Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen und wird durch Leitstellendisponent:innen durchgeführt. Die Durchführung einer Telefonreanimation bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wird von ERC ebenfalls in ihren Leilinien empfohlen, um die Überlebenschancen des Opfers zu steigern.

Der Einfluss von verschiedenen Technologien auf die Erkennung von Herzstillständen und den Erfolg der Reanimation, sowie die Überlebensrate muss weiter erforscht werden.

Was ist bei einer Reanimation während der COVID-19-Pandemie zu beachten?

Der ERC hatte während der Entwicklung der neuen Leitlinien zudem die COVID-19-Pandemie mit einzubeziehen und hat daher Richtlinien für eine modifizierte Erste Hilfe bei einem Verdacht oder einer Bestätigung von COVID-19 veröffentlicht. Dazu wurde ein systematisches Review herangezogen, auf dessen Grundlage ein Anstieg von Kreislaufstillständen, die sich außerhalb des Krankenhauses ereignen, festgestellt werden konnte. Ebenfalls stieg die Anzahl der häuslichen Kreislaufstillstände während Corona, dessen Verlauf davon abhing, ob dieser beobachtet wurde. Gleichzeitig verlängerte sich die Reaktionszeit von Rettungskräften, sodass seltener eine Reanimation begonnen oder fortgesetzt wurde.

Während der COVID-19-Pandemie sollte der/die Ersthelfende den Bewusstseinszustand und die Atmung der betroffenen Person lediglich durch Ansprechen und Berühren, sowie Beobachten des Brustkorbes geprüft werden. Anschließend wird der Notruf abgesetzt. Ersthelfende und Betroffene sollten, falls noch nicht vorhanden, durch eine Mund-Nasen-Bedeckung geschützt werden. Der/die Ersthelfende führt unverzüglich eine Thoraxkompression durch, wobei eine Beatmung im Verhältnis von 30:2 als optional angesehen wird. Anschließend wird unverändert, sobald dieser eintrifft, ein Automatisierter Externer Defibrillator eingeschaltet und dessen Anweisungen befolgt. Der AED sollte durch eine/n weitere/n Ersthelfende/n geholt werden, da die Herzdruckmassage nicht unterbrochen werden sollte, bis der AED angeschaltet und an der betroffenen Person angebracht wurde.

Gehen auch Sie auf Nummer sicher! Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns unter www.resq-care.de und beraten Sie gerne über unsere AED-Geräte und Defibrillatoren. Ebenfalls bieten wir Ihnen eine Einweisung mit dem Umgang der AEDs an.

Literatur:

European Resuscitation Council (2021): New ERC Guidelines. Verfügbar unter https://cprguidelines.eu

European Resuscitation Council (2021): Resuscitation 2021: The Guidelines Congress. Verfügbar unter https://www.erc.edu

German Resuscitation Council (2021): Arbeitsgruppe Telefonreanimation (T-CPR). Verfügbar unter https://www.grc-org.de/arbeitsgruppen-projekte/15-1-Telefonreanimation

German Resuscitation Council (2021): Reanimation 2021. Leitlinien Kompakt. Verfügbar unter https://nerdfallmedizin.blog/2021/03/25/neue-reanimationsleitlinien-2021-erc/

  1. Soar, et al., European Resuscitation Council Guidelines 2021: Adult advanced life support, Resuscitation (2021), https://doi.org/10.1016/j.resuscitation.2021.02.010

T.M. Olasveengen, et al., European Resuscitation Council Guidelines 2021: Basic Life Support, Resuscitation (2021), https://doi.org/10.1016/j.resuscitation.2021.02.009

 

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KFZ Hochvoltsysteme – Elektro- und Stromunfall: Die DGUV empfiehlt AEDs!

KFZ Werkstatt

Defibrillatoren geben der KFZ Elektromobilität Sicherheit

Das Elektroauto ist eine Innovation unserer modernen Welt und findet immer mehr Anwendung im Verkehrsalltag. In Deutschland ist 2021 laut Statista der Bestand an Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr um ganze 126% gewachsen.

Hochvoltsysteme bergen Risiken – AEDs beenden lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen

Elektroautos benötigen aufgrund ihres Hochvoltsystems andere Methoden der Wartung und Reparatur als sonstige PKWs.

Sie enthalten hochspannungsgeladene Kondensatoren und spannungsgeladene Teile, mit welchen man bei der Reparatur oder Wartung in Kontakt kommen kann. Daraus ergibt sich die Gefahr eines Elektro- bzw. Stromunfalls, welcher oft mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand, Atemstillstand oder lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen einhergehen.

Bei solch einem Notfall muss schnell gehandelt werden, denn mit jeder verstrichenen Minute sinken die Überlebenschancen des Betroffenen erheblich. Dabei muss unverzüglich eine Herz-Lungen-Wiederbelebung erfolgen, wobei die Überlebenschancen deutlich erhöht werden, wenn ein Laiendefibrillator (AED) zum Einsatz kommt.

Zur Risikogruppe eines solchen Unfalles gehören besonders Menschen, die in einer Kfz-Werkstatt oder bei einem Abschleppdienst arbeiten, sowie Personen, welche ein Unfall-Elektroauto bergen.

AED Gerät für Elektro- und Stromunfall

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Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) spricht Defibrillator Empfehlung aus

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) spricht daher die Empfehlung für Kfz-Betriebe aus, jeweils einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) zur Verfügung zu haben.

AEDs wurden speziell für die Anwendung von Laien konzipiert und führen den Helfenden durch Sprachanweisungen und Piktogramme einfach und sicher durch den Prozess der Reanimation.

In Deutschland gibt es allerdings laut DGUV nur eine indirekte AED-Pflicht für Kfz-Betriebe, denn der Unternehmer ist verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen und dementsprechend schützende Maßnahmen umzusetzen. Weiterhin empfiehlt die DGUV die Durchführung von Fortbildungen der Ersten Hilfe und in dem Umgang eines Defibrillators.

Weitere interessante Informationen im Umgang mit Hochvoltsystemen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen findest Du bei der Eidesgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (www.agvs-upsa.ch) und bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) (2016): FAQ-Liste der AG „Handlungsrahmen Elektromobilität“. [externer LINK zur PDF-Datei – https://www.agvs-upsa.ch/sites/default/files/global_files/ekas-broschuere-hochvolt-06281_d.pdf]

Gehen auch Sie auf Nummer sicher! Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei uns unter www.resq-care.de und beraten Sie gerne über unsere AED-Geräte und Defibrillatoren. Ebenfalls bieten wir Ihnen eine Einweisung mit dem Umgang der AEDs an.

Quellen:

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) (2016): FAQ-Liste der AG „Handlungsrahmen Elektromobilität“. Verfügbar unter https://www.dguv-vorsorge.de/medien/fb-holzundmetall/sachgebiete/fahrzeug/elektromobilitaet/faq_elekro.pdf

 

Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS (2015): Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Umgang mit Hochvoltsystemen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Verfügbar unter https://www.agvs-upsa.ch/sites/default/files/global_files/ekas-broschuere-hochvolt-06281_d.pdf

 

Statista (2021): Zugelassene E-Autos in Deutschland bis 2021. Verfügbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/265995/umfrage/anzahl-der-elektroautos-in-deutschland/

Das gesunde Herz und sein Lebensretter AED / Defibrillator

Sportarten für die Herzgesundheit

Das gesunde Herz und sein Lebensretter Defibrillator - AED

Ein sitzender Lebensstil hat negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit

Heutzutage verbringen wir immer mehr Zeit im Sitzen: auf der Arbeit oder in der Freizeit, wie etwa vor dem Fernseher, dem Computer oder dem Smartphone. Auch mit dem Alter steigt die Lebenszeit, die man sitzend verbringt, rapide an. Die australische Bevölkerung verbringt die Hälfte ihrer Wachzeit im Sitzen, liegend oder angelehnt, während schwedische Studien zu vergleichbaren Ergebnissen kommen. 

Einige Studien konnten bereits zeigen, dass langes Sitzen mit beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskulären Erkrankungen und manchen Krebsarten assoziiert werden kann. So haben Erwachsene, die zehn Stunden am Tag sitzen, ein 34% höheres Gesamtmortalitätsrisiko als solche, die nur eine Stunde am Tag sitzend verbringen.  

Eine Studie der American Cancer Society untersuchte und analysierte die Daten einer prospektiven US-Kohorte und kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die mehr als sechs Stunden in ihrer Freiheit sitzen, ein 19% höheres Mortalitätsrisiko(1) haben als Menschen, die weniger als drei Stunden ihrer Freizeit sitzend verbringen. 

Der sogenannte „sedentäre Lebensstil“ kann also nicht nur zu Herzerkrankungen führen, sondern auch das Risiko für weitere Erkrankungen und für einen frühzeitigen Tod erhöhen. Bewegung ist daher besonders wichtig, um diesen Risiken vorzubeugen. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) empfiehlt dabei 30 Minuten Bewegung am Tag mit etwa 10.000 Schritten. Eine Standford-Studie wertete dabei aus, dass die durchschnittliche Anzahl an Schritten in Deutschland bei lediglich 5.200 liegt. In anderen Untersuchungen wurde die Anzahl der täglichen Schritte bei Büroangestellten auf lediglich 2.000 bis 3.000 Schritte geschätzt. Büromenschen wird empfohlen, während der Arbeit kleine Sitzunterbrechungen mit wenigen Minuten leichter, körperlicher Aktivität einzuführen.  

(1) Mortalität (von lat. mortalitas „Sterblichkeit“), Mortalitätsrate, Sterblichkeit oder Sterberate sind Begriffe aus der Demografie. Sie bezeichnen jeweils die Anzahl der Todesfälle bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen oder – bei der spezifischen Sterberate – bezogen auf die Anzahl in der betreffenden Population, und zwar immer in einem bestimmten Zeitraum (im Gegensatz zur Quote, die sich nicht auf einen Zeitraum bezieht).  

Quellen: 

Althoff, T., Sosič, R., Hicks, J. et al. (2017): Large-scale physical activity data reveal worldwide activity inequality. Nature 547, 336–339.  

Chau, J.Y.Grunseit, A.C.Chey, T. et al. (2013): Daily sitting time and all- cause mortality: a meta-analysis. PLoS One, 8(11):e80000.  

Ford, E.S. & Caspersen, C.J. (2012): Sedentary behaviour and cardiovascular disease: a review of prospective studies. Int J Epidemiol, 41(5):1338–1353.  

Hagströmer, M., OjaP. & Sjöström, M. (2007): Physical Activity and Inactivity in an Adult Population Assessed by Accelerometry. Medicine & Science in Sports & Exercise 39 (9): 1502–1508.  

Healy, G. N., Dunstan, D. W., Salmon, J., Cerin, E., Shaw, J. E., Zimmet, P. Z. & Owen, N. (2008): Breaks in sedentary time: beneficial associations with metabolic risk. Diabetes Care 31(4): 661–666.  

Menai, M., Fezeu, L., Charreire, H., et al. (2014): Changes in sedentary behaviours and associations with physical activity through retirement: a 6-year longitudinal study. PLoS One, 9(9): e106850.  

Patel, A.V., Hildebrand, J.S., Campbell, P.T., et al. (2015): Leisure-time spent sitting and site-specific cancer incidence in a large US cohort. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev, 24(9): 1350–1359.  

PatelA.V.Maliniak, M.L., Rees-Punia, E., Matthews, C.E. & Gapstur, S.M. (2018): Prolonged Leisure Time Spent Sitting in Relation to Cause-Specific Mortality in a Large US Cohort. Am J Epidemiol, 187(10):2151-2158.  

Schmid, D.Leitzmann, M.F. (2014): Television viewing and time spent sedentary in relation to cancer risk: a meta-analysis. J Natl Cancer Inst, 106(7).  

Wilmot, E.G., Edwardson, C.L.Achana, F.A., et al. (2012): Sedentary time in adults and the association with diabetes, cardiovascular disease and death: systematic review and meta-analysis. Diabetologia, 55(1):2895–2905.  

World Health Organization (WHO) (2010): Global recommendations on physical activity for health. Verfügbar unterhttps://www.who.int/publications/i/item/9789241599979. 

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Wir feiern den Europäischen Tag des Notrufs 112

112-Rettungswagen-Notruf

Immer und überall kostenlos zu erreichen: Wir feiern den Europäischen Tag des Notrufs 112

Was bei einem Notfall zutun ist? Richtig – die 112 anrufen! Laiendefibrillatoren ermöglichen eine einfache und sichere Reanimation, bis der Rettungsdienst eintrifft!

Jährlich findet am 11. Februar der Europäische Tag des Notrufs statt. Das Datum wurde bewusst auf den 11.2. gelegt, um die europaweite Gültigkeit der lebensrettenden Notrufnummer 112 zu betonen.  Eingeführt wurde dieser Aktionstag durch das Europäische Parlament, dem Rat der Europäischen Union und der EU-Kommission. Grund für die Einführung des Jahrestages war der niedrige Bekanntheitsgrad der EU-Gültigkeit des Notrufs 112. 

Unter der Nummer 112 sind Notfalldienste von allen Festnetz- und Mobiltelefonen aus in der gesamten Europäischen Union zu jeder Zeit gebührenfrei zu erreichen.

Dieser einheitliche Notruf wurde 1991 ins Leben gerufen und hatte unter anderem die Funktion, die Erreichbarkeit von Notdiensten für Reisende zu vereinfachen. Die Notrufnummer wird kontaktiert, wenn ein akuter Notfall eintritt, beispielsweise, wenn ein Unfall passiert ist oder sich eine Person in einer lebensbedrohlichen Situation befindet. Am besten sollte die 112 auch gewählt werden, wenn noch nicht geklärt ist, ob es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt. Beim Anruf des Notdienstes sollte der Anrufer Informationen über die W’s angeben: Wo? Was? Wie viele? Welche Verletzungen? Warten auf Rückfragen! Anschließend macht sich die Feuerwehr, ein medizinisches Team oder die Polizei auf den Weg zum Ort des Geschehens, um schnell Hilfe zu leisten. 

Auch wenn Jemand einen Herzstillstand erleidet, tritt sofort die Rettungskette in Kraft: Hilfe rufen, den Notdienst alarmieren und unverzüglich mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung startenJe früher Hilfemaßnahmen erfolgen, desto höher stehen die Überlebenschancen des Betroffenen. Bereits nach fünf Minuten beginnen die Überlebenschancen, drastisch zu sinken. Damit auch Laien in Notsituationen sicher und einfach Hilfe leisten können, bis das Rettungsteam den Unfallort erreicht, wurden Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) entwickelt. Sobald das AED-Gerät eingeschaltet wird, führt dieser Sie mit Hilfe von Sprachansagen und eindeutigen Piktogrammen durch den Prozess der Wiederbelebung. AEDs arbeiten dabei mit Hilfe von gezielten Elektroschocks und gewährleisten Ihnen Sicherheit durch integrierte Schutzmechanismen. Der einzige Fehler, den Sie hierbei begehen können, wäre deshalb, dieses Gerät nicht einzusetzen!  

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Defibrillator – Wie handle ich in Notsituationen? Gebrauch und Rolle des AEDs

iPAD CU-SP1 semi AED mit HLW Puppe

Defibrillator in Notsituationen?

Der plötzliche Herztod kann Jeden zu jeder Zeit treffen – ob jung oder alt. Laut dem Statistischen Bundesamt sind chronische ischämische Herzkrankheiten, akute Myokardinfarkte und Herzinsuffizienzen sogar die drei häufigsten Todesursachen in Deutschland und sind meistens die Ursache für einen plötzlichen Herzstillstand. Die Überlebenschancen sinken mit jeder Minute, in welcher das Herz des Betroffenen nicht wieder zum schlagen gebracht wird. Es zählt also jede Sekunde! Was Du tun kannst, wenn Jemand in deinem Umfeld einen plötzlichen Herzstillstand erleidet, erfährst du hier.

Bei dem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Sekunde, denn die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt bei jeder verstrichenen Minute rapide. Trotzdem liegt die Ersthelferquote in Deutschland nur bei 15%. Was ist also zu tun, wenn man Zeuge eines plötzlichen Herzstillstandes wird? 

Wie helfe ich bei einem plötzlichen Herzstillstand und wie kommt der automatisierte Defibrillator (AED) zum Einsatz?

Da bei einem Herzstillstand schnell gehandelt werden muss, ist es wichtig, dass Zeugen sofort eingreifen. Solltest du also mitbekommen, dass Jemand plötzlich sein Bewusstsein verliert und nicht mehr atmet, leiste unbedingt Erste Hilfe.  

Schritt 1 (Prüfen): Als Erstes solltest du überprüfen, ob die betroffene Person bewusstlos ist, indem du sie ansprichst. Reagiert sie nicht, beobachte, ob sich der Brustkorb des Betroffenen hebt und senkt. Ist dies nicht der Fall, liegt höchstwahrscheinlich ein Herzstillstand vor. Du solltest aber auch darauf achten, dass bei einer Schnappatmung keine normale Atmung vorliegt. 

Schritt 2 (Rufen): Setze einen Notruf mit der 112 ab. Beim Gespräch mit der Notrufzentrale solltest du die Zuständigen darüber informieren, wer du bist, wo du dich aufhältst und was du beobachtet hast. Beende das Gespräch erst, wenn du alle Fragen der Notrufzentrale beantwortet hast. 

Schritt 3 (Drücken): Beginne anschließend so schnell wie möglich mit einer Herzdruckmassage. Lass dir auch von anderen helfen, wenn du in der Öffentlichkeit bist. Während die betroffene Person auf dem Rücken liegt, kniest du dich neben sie und platzierst deine Hand auf die Mitte des Brustkorbes des Betroffenen. Die andere Hand legst du anschließend auf die platzierte Hand und drückst das Brustbein mit gestreckten Armen in Richtung Wirbelsäule. Das sollte 100 mal pro Minute geschehen, was dem Takt des Liedes „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees entspricht. In aktuellen Zeiten von Corona empfiehlt die deutsche Herzstiftung, keine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen und zum Schutz vor Viren ein dünnes Tuch über den Mund-Nasen-Bereich des Betroffenen zu legen. 

Schritt 4 (AED): Fordere Umstehende dazu auf, einen AED ausfindig zu machen und diesen zu holen. Einen AED kannst du nur einsetzen, wenn du die Erste Hilfe nicht alleine durchführst, denn es ist wichtig, dass die Herzdruckmassage kontinuierlich fortgesetzt wird, bis ein AED zur Hand ist. Anschließend schaltest du und ein weiterer Helfer den AED an folgst den Sprachanweisungen des Gerätes. Ein AED kannst du ohne Vorkenntnisse einsetzen, da er für Laien konzipiert wurde. Die Erste Hilfe muss kontinuierlich fortgesetzt werden, bis das Rettungsteam eintrifft und übernehmen kann.  

Warum sollte dabei ein AED eingesetzt werden? Durch eine Herzdruckmassage kannst du für kurze Zeit ermöglichen, dass Blut in das Gehirn des Betroffenen fließt. Bei einem Kammerflimmern kann jedoch nur der Einsatz eines AEDs helfen und einen Herzschlag erzeugen.  

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Wie läuft die Erste Hilfe bei Kindern und Säuglingen ab? 

Manchmal sind auch bei Säuglingen und kleinen Kindern Erste-Hilfe-Maßnahmen notwendig, wenn sie bewusstlos sind und ihre Atmung aussetzt. Das Kind sollte dabei nur so weit wie nötig entkleidet werden. Bei einem Säugling wird die Herzdruckmassage durchgeführt, indem statt einer ganzen Hand nur zwei Finger auf die Mitte des Brustkorbes gesetzt werden und nach unten gedrückt werden. Bei Kleinkindern wird das Prozedere lediglich mit einem oder zwei Handballen durchgeführt – die Finger sollen dabei nicht auf der Brust liegen. 

Auch Kindern kann ein AED Leben retten. Es gibt für viele AEDs eigene Kinder-Defibrillationselektroden.

Sollte ich mir für Zuhause auch einen AED anschaffen? 

Lediglich 10 Prozent der Menschen, die einen plötzlichen Herzstillstand erleiden, überleben diesen auch – meist durch eine Herz-Lungen-Wiederbelebung oder durch die Behandlung mit einem AED. Vor allem jetzt, wo wir viel Zeit in unserem Zuhause verbringen, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, einen plötzlichen Herzstillstand in den eigenen vier Wänden zu erleiden.  

Glücklicherweise werden immer mehr AEDs in Unternehmen und Schulen angeschafft, aber im Homeoffice oder Homeschooling hilft uns das nicht weiter. Auch durch die derzeitige Überlastung von Rettungsdiensten verlängert sich die Wartezeit des Eintreffens und des Einsatzes einer Defibrillation.  

Außerhalb der häuslichen Umgebung erhöht sich der Einsatz eines AEDs vor Eintreffen des Rettungsdienstes von 10 Prozent auf etwa 74 Prozent.  

Eine französische Studie zeigt zum Beispiel, dass sich die Anzahl der Herzstillstände im eigenen Zuhause von etwa 77 Prozent auf 90 Prozent erhöht hat (Marijon et al., 2020). Auch die Überlebenschancen sanken erheblich, da Wiederbelebungsmaßnahmen gar nicht oder zu spät erfolgten (Marijon et al., 2020). 

Die Anschaffung eines AEDs macht für das häusliche Umfeld daher gerade in der heutigen Zeit Sinn und kann zwischen Leben und Tod entscheiden.  

Kann man dem Auftreten von plötzlichem Herzstillstand vorbeugen?

Der plötzliche Herzstillstand kann Jeden betreffen – auch Kinder und Jugendliche. In den USA betreffen ungefähr 2 Prozent der Tode durch einen plötzlichen Herzstillstand Kinder. 

Verschiedene Erkrankungen können häufig in Verbindung mit einem plötzlichen Herzstillstand gebracht werden, wie beispielsweise eine Kardiomyopathie, eine Dysplasie, Anomalien der Koronararterien, sowie das Long-QT-Syndrom oder das Wolff-Parkinson-White Syndrom. Da die Überlebensrate bei einem plötzlichen Herzstillstand lediglich bei etwa 10 Prozent liegt, wäre eine primäre Präventionsstrategie sinnvoll, bei der gefährdete Jugendliche mittels EKG identifiziert werden. Somit wird eine Überwachung der Symptome und des Zustands der Gefährdeten, wie auch eine potenzielle Verhinderung vorzeitiger Todesfälle möglich. Klinische Berichte konnten bereits darauf hindeuten, dass der Tod bei gefährdeten Menschen verhindert werden kann, sobald eine Behandlung mit medizinischen Standardverfahren eingeleitet wird. Frühzeitig angesetzte Präventionsstrategien im Kindes- und Jugendalter haben folglich das Potenzial, Leben zu retten! 

Herz-Lungen-Wiederbelebung als Voraussetzung für den Schulabschluss?

In den USA wird bereits in 33 Staaten eine Herz-Lungen-Wiederbelebung vor Abschluss der Highschool verlangt. Auch in skandinavischen Ländern ist die Wiederbelebung eines der Pflichtfächer in der Schule. Der Erfinder der Herz-Lungen-Wiederbelebung, Dr. med. Peter Safar, betonte zu seinen Lebzeiten, dass diese eine grundlegende Lebenskompetenz sei, die man von klein auf lernen sollte – wie etwa das Zähneputzen.  

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung auch als Pflichtfach in Deutschland einzuführen, würde eine neue Generation von Lebensrettern erschaffen, welche wiederum das Leben von Tausenden zukünftigen Opfern retten könnte! Und welches Schulfach ist schon wichtiger, als zu lernen, wie man ein Leben rettet? Dabei ist es heutzutage eine Leichtigkeit, die drei Schritte der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu erlernen: Rufen, Prüfen, Drücken – das war`s! 

Also Deutschland, worauf warten wir noch? Diese Entscheidung kann in der Zukunft den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. 

Warum muss ich mich aufklären lassen?

Das Überleben nach einem plötzlichen Herzstillstand hängt größtenteils davon ab, ob und wie schnell Wiederbelebungsmaßnahmen durch Herzdruckmassagen oder AEDS durchgeführt werden. Aktuell werden jedoch an weniger als 4 von 10 Personen eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt und weniger als 2 von 10 Personen mit einem AED behandelt, bevor ein Rettungsdienst eintrifft.  

Die „Sudden Cardiac Arrest Foundation“ erkannte in ihren Untersuchungen, dass geringes öffentliches Bewusstsein und Verständnis über den plötzlichen Herzstillstand der Bevölkerung die Hauptgründe für niedrige Überlebensraten sind. Sie hält eine verständliche und laienfreundliche Definition und Aufklärung des plötzlichen Herzstillstandes für unerlässlich, um die Bereitschaft, Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen und einen AED zu nutzen, zu erhöhen. Denn wenn die breite Öffentlichkeit versteht, was hinter dem plötzlichen Herztod steht und dass dieser Jeden – ob alt oder jung – treffen kann, und dass der Einsatz von AEDS, sowie die Durchführung von Wiederlebensmaßnahmen die Überlebensraten der Betroffenen verdoppeln oder sogar verdreifachen kann, auch das Handeln zunimmt. Aufklärung heißt also: Handeln!

Quellen und Literatur: 

Deutsche Herzstiftung (2021): Richtiges Verhalten bei Herzinfarkt und Herzstillstand. Verfügbar unter https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/erste-hilfe  

Deutsches Rotes Kreuz (2021): Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern. Verfügbar unter https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/wiederbelebung-bei-kindern-und-saeuglingen/  

Körner, M. (1967): Der plötzliche Herzstillstand. Akuter Herz- und Kreislaufstillstand. Berlin-Heidelberg: Springer-Verlag. 

Marijon, E. et al. (2020): Out-of-hospital cardiac arrest during the COVID-19 pandemic in Paris, France: a population-basedobservational study. Lancet Public Health 2020; DOI: https://doi.org/10.1016/S2468-2667(20)30117-1 

Melzer, M. (2019): Plötzlicher Herztod: Unerwartet und tragisch. Verfügbar unter https://www.apotheken-umschau.de/Ploetzlicher-Herztod  

Statistisches Bundesamt (2015): Gesundheit. Todesursachen in Deutschland. Verfügbar unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Publikationen/Downloads-Todesursachen/todesursachen-2120400157004.pdf?__blob=publicationFile  

Sudden Cardiac Arrest Foundation (2020): Home is where the Heart isShould’nt an AED be there too? Verfügbar unter https://www.sca-aware.org/blog/mnewman/home-is-where-the-heart-is-shouldnt-an-aed-be-there-too 

Sudden Cardiac Arrest Foundation (2020): Understanding Sudden Cardiac Arrest Drives Bystander Action. Verfügbar unter https://www.sca-aware.org/blog/scafoundation/understanding-sudden-cardiac-arrest-drives-bystander-action 

Sudden Cardiac Arrest Foundation (2020): Should we screen youth for conditions associated with sudden cardiac arrest? Verfügbar unter https://www.sca-aware.org/blog/mnewman/should-we-screen-youth-for-conditions-associated-with-sudden-cardiac-arrest 

Sudden Cardiac Arrest Foundation (2020): 33 States now require CPR training bevor high school graduationWhat are the others waitinf for? Verfügbar unter https://www.sca-aware.org/blog/scafoundation/33-states-now-require-cpr-training-before-high-school-graduation-what-are-the 

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Revolutionäre Defibrillator-Elektrodenplatzierung: Das innovative AED Design der iPAD CU-SP Serie

aed defibrillator elektroden platzierung

Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) haben das Potenzial, Leben zu retten, indem sie eine schnelle und effektive Defibrillation bei Herzstillstand ermöglichen. Entscheidend für den Erfolg der Defibrillation ist die richtige Platzierung der Elektroden. Eine Studie hat jedoch gezeigt, dass Laien oft Schwierigkeiten haben, die AED-Elektroden richtig zu platzieren. CU Medical Systems hat darauf reagiert und das Design der Elektroden und die Sprachanweisungen in seiner iPAD CU-SP Serie weiterentwickelt.

Verständnis der Herausforderung – Studie zur AED-Elektrodenplatzierung

Die Studie hat gezeigt, dass Laien in Notfallsituationen oft Schwierigkeiten haben, die AED-Elektroden richtig zu platzieren. Dies kann die Wirksamkeit der Defibrillation beeinträchtigen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Patient nicht gerettet werden kann. Es besteht daher ein dringender Bedarf, die Platzierung der AED-Elektroden durch Laien zu verbessern.

Defibrillator iPAD CU-SP Serie – Innovatives Design für optimale Elektrodenplatzierung

Die iPAD CU-SP Serie von CU Medical Systems bietet eine innovative Lösung für dieses Problem. Die Defibrillator Elektroden sind vorkonnektiert (bereits angeschlossen) und mit einem 120 cm langen Kabel versehen, so dass sie nach dem Öffnen der Verpackung sofort einsatzbereit sind. So können auch Laien innerhalb von Sekunden mit der Reanimation beginnen.

iPAD CU-SP1 Defibrillator Elektrode mit der Aufschrift "1"
iPAD CU-SP1 Defibrillator Elektrode mit der Aufschrift "2"

Visuelle Hilfestellung des AED – Intuitive Platzierung dank cleverer Elektrodenbeschriftung

Die iPAD CU-SP Serie bietet verbesserte Anweisungen zur Elektrodenplatzierung. Auf den Elektroden ist die korrekte Platzierung am Körper des Patienten abgebildet und sie sind zusätzlich mit den Nummern 1 und 2 gekennzeichnet. Ein kleiner psychologischer Trick hilft, die Elektroden intuitiv in die richtige Position zu drehen: Um die Zwei ablesen zu können, muss die Elektrode automatisch in die richtige Position gebracht werden.

Synchronisierte Defibrillator Sprachanweisungen – Schritt-für-Schritt durch die Defibrillation

Die AEDs der Serie iPAD CU-SP sind zusätzlich mit einer auf die Elektroden abgestimmten Schritt-für-Schritt-Sprachausgabe ausgestattet. Dadurch wird die Reanimation auch für Laien anschaulicher und einfacher.

Das innovative Design der iPAD CU-SP Serie trägt dazu bei, die Platzierung der AED-Elektroden zu verbessern und damit die Überlebensrate bei Herzstillstand zu erhöhen. Durch die visuelle Unterstützung, die intuitive Elektrodenplatzierung und die angepassten Sprachanweisungen wird die Bedienung der AEDs auch für Laien erleichtert, was im Notfall entscheidend sein kann.

Die Innovationen im Bereich der AED-Technologie, wie sie in der iPAD CU-SP Serie umgesetzt wurden, sind ein wichtiger Schritt, um die Effektivität der Defibrillation zu erhöhen und mehr Menschenleben zu retten. Es ist jedoch weiterhin wichtig, das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit AEDs zu fördern und regelmäßige Schulungen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Nur so kann sichergestellt werden, dass im Notfall jeder, unabhängig von seinem medizinischen Hintergrund, in der Lage ist, effektiv und schnell zu handeln und Leben zu retten.

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Quelle:  Henrik Bødtker, Dennis Rosendahl. Correct AED electrode placement is rarely achieved by laypersons when attaching AED electrodes to a human thorax https://www.resuscitationjournal.com/article/S0300-9572(18)30161-8/fulltext [letzter Abruf 11.04.2023]

Defibrillationselektroden: Bindeglied zwischen Mensch und Defibrillator

Elektrode Defibrillator iPAD CU-SP1 - SP1-OA04

Fast-Patches, Defi-Elektroden, AED-Pads - Defibrillationselektroden können Dir unter vielen Namen begegnen, gemeint ist aber immer das gleiche Produkt.
Die unscheinbar aussehenden Defibrillationselektroden sind von großem Wert für die Erste-Hilfe. Dank ihrer Gelschicht bleiben sie sicher an der Haut haften und ermöglichen eine genaue Analyse des Herzrhythmus sowie eine präzise Übertragung des Stromimpulses von dem Defibrillator auf den Körper der betroffenen Person. Grund genug, sich einmal genauer mit ihnen zu beschäftigen.

Funktion der Defibrillationselektroden: Lebensretter in unauffälligem Gewand

Dank der Defibrillationselektroden sind die AEDs der iPAD CU-SP Serie in der Lage, Dir die schwerwiegende Entscheidung abzunehmen, ob ein defibrillierbarer Herzrhythmus vorliegt oder nicht. Dazu erfassen sie die Aktivität des Herzens in Form eines Elektrokardiogramms (kurz EKG) und leiten die Daten an den Defibrillator weiter. Der Defibrillator wertet das EKG des Patienten aus und entscheidet dann, ob die Herzstörung so schwerwiegend ist, dass eine dringende Elektroschocktherapie erforderlich ist. Sollte der lebensrettende Stromimpuls notwendig sein, wird der elektrische Impuls über die Defibrillationselektroden an die betroffene Person abgegeben.

Aufbau der Defibrillationselektroden: Vielschichtiger als gedacht

Drei unterschiedlichen Beschichtungen verdanken die Defibrillationselektroden ihre Funktionalität. Der direkte Kontakt zwischen Patient und Defibrillationselektroden besteht über eine leitfähige und selbstklebende Gelschicht. Diese sorgt dafür, dass die Pads sicher an der Haut des Patienten haften, damit die Analyse des Herzrhythmus und das Setzen des Stromimpulses zielgenau von dem Defibrillator durchgeführt werden kann. Versteckt zwischen der Gelbeschichtung und der äußerlich sichtbaren Schaumstoffbeschichtung befindet sich eine leitfähige und flexible Metallschicht, die gemeinsam mit der Gelschicht die Stromimpulse von dem Defibrillator auf den Patienten überträgt. Nach Außen werden die leitenden Schichten der Pads durch eine nichtleitfähige, flexible Schaumstoffbeschichtung abgeschirmt.

Defibrillator Elektrode iPAD CU-SP Serie

Hilfreiche Features der Defibrillationselektroden der iPAD CU-SP Serie

Eine Notsituation ist für alle Betroffenen ein Ausnahmezustand, in dem schnelles Handeln erfordert ist. Aus diesem Grund sind die Defibrillationselektroden bei modernen AEDs wie den Geräten der iPad CU-SP Serie vorkonnektiert. Das bedeutet, dass die Elektroden bereits an den Defibrillator angeschlossen sind und direkt nach dem Aufreißen der Elektrodenverpackung einsatzbereit sind. So kannst Du in Sekundenschnelle mit der Reanimation beginnen. 120 cm Kabel bieten Dir dabei ausreichend Handlungsraum.

Um Dir in der bewegenden Situation der Wiederbelebung mehr Sicherheit zu geben, ist auf der Schaumstoffbeschichtung die Defibrillationselektroden der iPAD CU-SP1 Serie die richtige Platzierung der AED-Elektroden auf dem Körper der betroffenen Person abgebildet und zusätzlich mit 1 und 2 markiert. Durch die Nummerierung der Elektrodenpads sind die Sprachansagen der AEDs der iPAD CU-SP Serie, mit denen Du Schritt für Schritt durch die Wiederbelebung geführt wirst, perfekt auf die Defibrillationselektroden abgestimmt.

P.S.: Der Hersteller CU Medical Systems nutzt einen kleinen psychologischen Trick, damit du die Defibrillationselektroden richtig positionierst, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Um die Zwei lesen zu können, drehst Du die Elektrode ganz automatisch in die richtige Position.

Haltbarkeit der Defibrillationselektroden

Die Haltbarkeit des Defibrillationselektroden variiert je nach Hersteller. Die Elektroden des iPAD CU-SP Serie sind ab Herstellungsdatum 36 Monaten einsatzfähig. Nach dieser Zeit beginnt die Gelschicht der Pads einzutrocknen und sie verliert ihre Haft- und Leitfähigkeit. Ist das Haltbarkeitsdatum auf der Rückseite der Verpackung überschritten, müssen daher auch unbenutzte Elektroden ersetzt werden. Um Deinen Defibrillationselektroden ein langes Leben zu ermöglichen, solltest Du auf die richtigen Bedingungen bei der Aufbewahrung achten, denn sowohl zu niedrige Temperaturen unter 0° C, als auch zu warme Temperaturen, machen den Elektroden zu schaffen.

Damit Du nicht den richtigen Zeitpunkt zum Austausch der Elektroden verpasst, machen Dich die Defibrillatoren der iPAD CU-SP Serie rechtzeitig auf einen notwendigen Austausch aufmerksam. Weil uns bewusst ist, wie wichtig die Defibrillationselektroden für die einwandfreie Funktion des AEDs sind, erinnern wir Dich auch persönlich an den Austausch, damit Du jederzeit bereit bist, Leben zu retten.

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Die Geschichte des automatisierten externen Defibrillators

Wissenschaftler mit Hochleistungscomputer

Die Geschichte der Defibrillation, also der Behandlung mit elektrischen Impulsen, beginnt in der Menschheitsgeschichte recht früh. So wurde bereits 40 nach der Zeitenwende mit Zitteraalen experimentiert. Heutige Defibrillatoren sind kleine Hochleistungscomputer, die automatisiert den Herzrhythmus analysieren und den Schock selbstständig abgeben können.

40
Schon hier bekam die Elektrizität eine Bedeutung in der Medizin. Scribonius Largus, ein Arzt aus Rom, nutze bereits Stromimpulse von Zitteraalen und Rochen für die Behandlung von Patienten.
1744
Professor Johann Gottlob Krüger setzte sich erstmals mit der Wirkung des elektrischen Stroms in der Medizin auseinander und bildete unter anderem einen Anfang der Forschung von Defibrillatoren.
1745/46
Ewald Georg von Kleist und Pieter von Musschenbroek entwickelten die Leidener Flasche, eine Kondensationsflasche, welche elektrische Stromschläge durch die Ladung der enthaltenen Metallteile abgeben kann.
1774
Der erste Durchbruch für die Entstehung des Defibrillators entstand im Jahr 1774, nachdem ein dreijähriges Kind, welches man zuvor erfolglos versucht hat, zu reanimieren, durch die Leidener Flasche gerettet werden konnte, indem die Stromstöße das Herz des Kindes reaktivierten.
1788
Charles Kite führte eine Defibrillation mittels des Ramsden-Generators durch.
1849
Carl Ludwig und Hoffa beschrieben erstmals das Phänomen des Kammerflimmerns. Der Arzt Alfred Vulpian führe den Begriff des „Fibrillierens“ einer seiner Arbeiten ein.
1888
MacWilliam erkannte, dass Kammerflimmern die Ursache eines plötzlichen Herztodes sein könnte. Somit wurde die Idee des Defibrillators geboren. Professor Jean-Louis Prevost und Professor Frédéric Batelli veröffentlichten ihre Arbeit, in der sie Versuche an Hundeherzen durchführten. Durch ihre Versuche konnten sie beweisen, dass Herzflimmern durch den Einsatz von elektrischem Strom verursacht werden kann und dass dieser es auch beenden kann. Die beiden Professoren verursachten ein Kammerflimmern bei einem Hund und konnten den Herzschlag daraufhin wieder normalisieren.
1899
Prevost und Batelli fanden heraus, dass Kammerflimmern unterbrochen werden kann, wenn elektrische Spannung auf das Herz einwirkt. Ein unregelmäßiger Herzschlag kann durch Stromimpulse wieder normalisiert werden.
1932
Kouwenhoven, Hooker und Langworthy starteten erste klinische Erfahrungen mit externen Defibrillatoren und veröffentlichten Berichte über ihre Experimente. Auch sie konnten beweisen, dass eine Herzrhythmusstörung und Kammerflimmern durch Wechselstrom beseitigt werden können.
1947
Der aus Cleveland stammende Chirurg Dr. Claude S. Beck führte die erste erfolgreiche Defibrillation eines menschlichen Herzens durch.
1950
Kouwenhoven und Wilnor experimentierten mit verschiedenen Arten von elektrischen Impulsen, Strom und Elektroden, um eine Methode zu entwickeln, mit der das Herz am geschlossenen Thorax defibrilliert werden kann.
1954
Die erste externe Defibrillation gelang an dem Herzen eines Hundes mit 60 Hz Wechselstrom.
1956
Die erste transthorakale Defibrillation wurde durch Paul Zoll in den USA durchgeführt, bei der Elektroden auf die Brust des Patienten aufgesetzt wurden, welcher Herzflimmern erlitt.
1958
Investoren beauftragten Kouwenhoven und seine Kollegen, einen Defibrillator zu entwickeln, der portabel genutzt werden kann und für die Schulung von Erste-Hilfe-Personal dienen sollte. Daraufhin wurde der „John-Hopkins AC Defibrillator“ entwickelt, welcher mit 90 kg jedoch noch eine sehr schwere Variante eines portablen Defibrillators darstellte.
1960
Eine erfolgreiche Defibrillation eines 42-jährigen Mannes wurde von Gottlieb Friesinger durchgeführt, sowie eine weitere erfolgreiche Defibrillation eines 12-jährigen Mädchens durch Karl William Edmark.
1962
Im Jahr 1962 erfolgte eine Präsentation des ersten Defibrillators auf Basis eines Kondensators.
1966
Der erste tragbare Defibrillator wurde von Dr. Frank Pantridge in der ersten mobilen kardiologischen Intensivstation des Royal Victoria Hospital in Belfast installiert. Entwickelt wurde dieser Defibrillator an der Johns-Hopkins-Universität entwickelt. Dieser ermöglichte erstmals eine mobile Behandlung von Koronarpatienten und Herzinfarkten außerhalb des Krankenhauses. Allerdings war der erste mobile Defibrillator etwa 50 amerikanische Pfund (22,5 kg) schwer, was den Transport erschwerte. Das Gewicht eines Standard-Defibrillators lag in der Regel bei mehr als 250 Pfund (112,5 kg). Pantridge und Dr. Geddes konnten schließlich nachweisen, dass das Überleben nach einem erlittenen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses durch eine koronare Rettungseinheit mittels dieser Geräte verbessert werden konnte.
1967
Professor John Anderson entwickelte zusammen mit der amerikanischen Firma American Optical anschließend den ersten wirklich tragbaren Defibrillator, welcher batteriegetrieben und deutlich leichter war.
1971
Bei der weiteren Entwicklung tragbarer Defibrillatoren wurde zunehmend Material zur Gewichtseinsparung eingesetzt, sowie reduzierte Energien beachtet, ohne die Wirksamkeit des Defibrillators einzuschränken. Professor Anderson entwickelte mit seinem Team einen knapp 7 kg schweren tragbaren Defibrillator mit wiederaufladbaren NiCd-Akkus, welcher bis zum Jahr 1974 der Standard in der mobilen Versorgung darstellte.
1972
Anderson und sein Team entwickelte anschließend eine mobile kontinuierliche EKG-Überwachung, welche bis zur Ankunft des Patienten in ein Krankenhaus eingesetzt werden sollte. Dadurch sollte auch eine Überprüfung der Aktivitäten zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht werden. Der „Combined Oscollioscope & Recording Apparatus“ (CORA) war das das Ergebnis dieser Überlegungen. Die Einheit wog etwa 5,5 kg und stellte das erste mobile System dar, welches eine Sprachkanalspur hatte, sodass Kommentare und verschiedene Informationen aufgezeichnet werden konnten.
1973
Weitere Fortschritte konnten in der Entwicklung des Defibrillators erbracht werden, indem eine drastische Reduzierung des Gewichts in der Materialentwicklung erreicht werden konnte. Somit konnte ein weiteres Modell des tragbaren Defibrillators entwickelt werden, welches 3,5 kg wog und für Rettungsdienste entwickelt wurde.
1974-1980
Die ersten Prototypen des automatischen externen Defibrillators (AED) wurden in diesem Zeitraum entwickelt und vertrieben. Die Entwickler waren Diack, Rulman, Welborn und weitere.
1980
Anderson meldete ein Patent für einen Algorithmus an, welche automatisch das Auftreten von Kammerflimmern erkennen kann. Damit entwickelte Anderson das Herzstück des heutigen AEDs und bot der früheren Entwicklung der AEDs damit die notwendige Spezifität und Sensitivität. Anderson und sein Team konnten einige Verbesserungen im Design einführen, welche in Defibrillatoren integriert wurden, die heutzutage benutzt werden. Zudem wurde der von Mirowski konzipierte implantierbare Kardioverter-Defibrillator (ICD) in einem Menschen implantiert.
1981
Ein AED mit einem Flachbildschirm und einer Ablese- und Aufnahmefunktion wurde in Nordirland entwickelt.
1992
Der Verlauf eines EKGs konnte nun auf den Defibrillatoren gespeichert werden, welche somit zu einem späteren Zeitpunkt ausgelesen und analysiert werden konnten.
1995
Der Öffentlichkeit wurde nun auch der erste biphasische automatisierter externer Defibrillator (AED) vorgestellt.
1996
Die Madit-Studie wies nach, dass ein implantierter Defibrillator Kammerflimmern um mehr als die Hälfte reduzieren kann. Bei einem bereits überlebten Herzinfarkt kann ein ICD (Implantierbarer Cardioverter Defibrillator) die Mortalität um 31 Prozent senken, wie die im Jahr 2002 veröffentlichte Madit-Studie II zeigte.
1998
Zusammen mit einigen Investoren gründete Anderson „HeartSine“, um weiter an der Entwicklung von tragbaren Defibrillatoren arbeiten zu können. Zudem besaßen Kardioverter-Defibrillatoren nun zwei Elektroden, um eine Versorgung beider Herzkammern ermöglichen zu können.
1999
In diesem Jahr fand eine Kreuzung vom Defibrillator und Herzschrittmacher statt und ermöglichte die Erfüllung eines Gerätes von mehreren Aufgaben.
1990-heute
AEDs verbreiten sich immer mehr und können auch von Laienhelfern ohne Gefahr bedient werden. Ihren Einsatz finden sie an öffentlichen Plätzen und Gebäuden, sowie auch in Privathaushalten. Eine korrekte Verwendung des AEDs ist heute bereits in allen Erste-Hilfe-Kursen zum Standardthema. Jedoch wird die Forschung weitergeführt, um neue Innovationen und Technologien auf den Markt bringen zu können.

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